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Die antike Dobrudscha als multikultureller Raum

Die Nationalstraße 22, die von Brăila an der Donau am Măcin-Gebirge vorbei über die Hügellandschaft bei Horia in die Dobrudscha führt, erreicht einen ihrer höchsten Punkte beim Dorf Atmagea, das, wie der Name schon andeutet, von Tataren gegründet wurde. Dort kann man – etwas versteckt im alten Dorfkern – eine kleine evangelische Kirche bewundern, errichtet von deutschen Siedlern, die hier seit dem 19. Jahrhundert ansässig gewesen waren und dann 1940 durch die »Volksdeutsche Mittelstelle« unter der Losung »Heim ins Reich« umgesiedelt wurden. Fährt man nun weiter, den Höhenzug verlassend, in die Ebene der Dobrudscha hinein, so erreicht man die von Lipowanern, einer russischen Minderheit ehemaliger Glaubensflüchtlinge, bewohnten Dörfer Slava Cercheză und Slava Rusă. In letzterem Ort befindet sich die römische Siedlung, an deren Ausgrabung ich beteiligt bin und auf die noch weiter unten zurückzukommen sein wird.

Die nächste Stadt, die man von dort erreichen kann, ist Babadag, dessen wunderschöne Moschee unlängst mit türkischer Finanzhilfe renoviert werden konnte. Obwohl heute die Minderheit der Roma dort einen großen Bevölkerungsanteil stellt, war dieser Ort zu Zeiten der osmanischen Herrschaft der Sitz der Lokalverwaltung (im 17. Jahrhundert war dort sogar für eine Zeit die Residenz des sonst in Silistra ansässigen Pascha), somit durch und durch türkisch geprägt. Fährt man nun am Razelm-See entlang weiter gen Süden, an der ehemaligen Meeresküste, die heute von durch Donausedimente gebildete Binnenseen bestimmt ist, nach Histria, der bedeutendsten der antiken Griechenstädte an dieser Küste, so findet man dort ein neu eröffnetes Restaurant, das von einem Angehörigen der türkischen Minderheit betrieben wird, der den sprechenden Namen Baiazid trägt, nach Sultan Bayezid I., dem Erzfeind des walachischen Fürsten Mircea im 14. Jahrhundert. Die Dorfbewohner in Histria stammen ursprünglich aus Oltenien – sie wurden zur Zeit Ceauşescus hier als Industriearbeiter angesiedelt – und bevorzugen bis heute Dosenwurst, statt wie ihre lipowanischen Nachbarn den Fischreichtum von See und Meer zu nutzen.

Wer sich also heute den antiken Stätten der Dobrudscha nähert, bemerkt die bis in die Gegenwart so typische ethnische Vielfalt dieser Region. Wie aber sah die Dobrudscha im Altertum aus? Welche Kulturen und Völker besiedelten diese Gegend, lange bevor Slawen, Rumänen oder gar Dobrudschadeutsche dieses Stückchen Erde prägten? Bevor ich dieser Frage im Einzelnen nachgehen werde, sind noch einige Bemerkungen über die Periodisierung und generell über die »Antike« nötig, von der hier die Rede ist.

Die Dobrudscha ist seit Urzeiten (genauer seit der Altsteinzeit, dem Paläolithikum) von Menschen der Gattung Homo sapiens bewohnt, und besonders die Kulturen der Jungsteinzeit (des Neolithikums), wie etwa die nach einem Ort benannte Hamangia-Kultur (grob zw. 5000 und 4000 v. Chr.) oder die daran anschließende Gumelniţa-Kultur haben eindrucksvolle keramische Kunstwerke hinterlassen, unter anderem die berühmtesten Dobrudschaner der Steinzeit, den aus Cernavoda stammenden »Denker« und seine Frau (siehe Abb. 1), die der Hamangia-Kultur zuzurechnen sind. Die Balkanregion und implizite die Dobrudscha ist im Übrigen auch das Einfallstor für die aus Anatolien nach Europa eindringende »Neolithisierung«, also die Verbreitung der auf Ackerbau basierenden Lebensform des nun sesshaft werdenden modernen Menschen.

Mit »Antike« und »Altertum« ist aber in unserem Kontext nicht diese prähistorische Epoche gemeint, sondern die Zeit der »klassischen Antike«, in der die mediterranen Hochkulturen der Griechen und Römer nicht nur ihren direkten Einfluss im Mittelmeer- und Schwarzmeergebiet entfalteten, sondern (vor allem zur Zeit des römischen Imperiums seit der Zeitenwende) auch weit darüber hinaus (etwa 700 v. Chr. bis 500 n. Chr.). Erst aus dieser Zeit, genauer seit den »Historien« des aus Kleinasien stammenden Schriftstellers Herodot (ca. 490–424 v. Chr.) haben wir überhaupt in Worte gefasste Informationen über den uns hier interessierenden Raum.

Die von den Archäologen aufgrund stilistischer Übereinstimmungen der materiellen Kultur (besonders Keramik) zusammengefassten archäologischen »Kulturen«, die sich oft über weite Areale erstrecken, sind hinsichtlich ihrer sprachlichen, ethnischen und politisch-kulturellen Bedingungen nur ganz grob zu erfassen und keinesfalls als materielle Manifestationen von »Völkern« im heutigen Sinne zu betrachten. Aber seit die Griechen und Römer mit ihrer Schriftkultur die Dobrudscha (wenigstens am Rande) in Augenschein genommen hatten, erfahren wir einige, wenn auch sehr vage, Details über die Bewohner der Dobrudscha in dieser Epoche, die man aufgrund der nun auch im nördlichen Europa ganz verbreiteten Nutzung des Eisens als wichtigstem Metall auch allgemein »Eisenzeit« nennt.

Den Angaben des Herodot folgen die des Geografen Strabon, weiter Bemerkungen des gelehrten reisenden Römers Plinius, des Dichters Ovid, der von Augustus nach Tomis (das heutige Constanţa) verbannt worden war, bis hin zu den Berichten der spätantiken Autoren Ammianus Marcellinus und Jordanes (um nur die wichtigsten zu nennen). Die Gebiete Europas, die aus Sicht der mediterranen »klassischen Antike« als Wohnstätten von Randkulturen anzusehen sind, deren Träger seitens der sich überlegen fühlenden Griechen und Römer als »Barbaren« bezeichnet wurden, werden aufgrund ihrer archäologischen Hinterlassenschaften klassifiziert und vor allem auch datiert, da man über keine oder nur ungenügend schriftliche Kenntnisse verfügt, die eine Korrelation archäologischer Daten mit schriftlichen Quellen möglich machen würden.

In diesem Sinne werden (v. a. mittel-)europäische Fundkomplexe nach sehr weit verbreiteten Stilmerkmalen der Keramik, Bewaffnung und des Gewandschmucks (so genannte Fibeln, der Sicherheitsnadel verwandte Gewandspangen) klassifiziert. Dabei handelt es sich um die (jeweils in alphabetisch geordnete Untergruppen gegliederte) spätere Hallstattzeit (etwa 800–450 v. Chr.) und die daran anschließende La-Tène- Zeit (ca. 480 v. Chr. bis ca. 30 n. Chr.), beide nach den Fundorten benannt, an denen man erstmals diese bemerkenswerten Stilelemente entdeckt und beschrieben hat (Hallstatt in Österreich und La Tène am Neuenburger See). In der späten Hallstattzeit und zu Beginn der La-Tène-Zeit tritt die Dobrudscha zunächst mit Herodot ins Licht der Geschichte(1).

Unser Gebiet war nach Herodot in erster Linie Lebensraum der Geten, einer zur Stammesgruppe der Thraker gehörenden Volksgruppe, die nördlich des Stammesgebietes der ebenfalls thrakischen Odrysen siedelte.(2) Letztere sind auch aus anderen Quellen bekannt, da die odrysischen Thraker ein offenbar nicht unbedeutendes Königtum hervorgebracht hatten und mit den Athenern während des Peloponnesischen Krieges eine Allianz eingegangen waren. Die Geten der Dobrudscha sind Herodot eine Erwähnung wert, weil sie nicht nur im Heer des Großkönigs Dareios gegen die Griechen gekämpft haben, sondern vor allem weil sie offenbar ganz seltsame religiöse Bräuche hatten. Sie verehrten einen obersten Gott, Zalmoxis, und glaubten – wenn Herodot von seinen Gewährsleuten richtig informiert wurde – an ein Leben nach dem Tod (in der Tat sagt Herodot, die Geten glaubten, sie seien unsterblich, I, 93). Im Norden, jenseits der Donaumündung, wo sich heute die Ebenen der Ukraine ausdehnen, war das Land der Skythen, die bisweilen in den südlich des Donaudeltas gelegenen Teil eindrangen und deswegen auch eine Rolle in der Geschichte der Dobrudscha spielten.(3) Des Weiteren hören wir noch von den Stämmen der offenbar südlich der Donau siedelnden Triballoi und der in einem Fragment des Geografen Hekataios von Milet erwähnten Krobyzoi, deren Siedlungsgebiete sich aber kaum eingrenzen lassen (siehe zu den Völkern, die im 5. Jahrhundert v. Chr. die Dobrudscha besiedelten, die Karte in Abb. 3). Wie diese allesamt zur Großgruppe der Thraker gehörenden Völker sich im Weiteren voneinander unterschieden, ist anhand der ungenauen Quellen nicht exakter zu bestimmen.

Mit diesen Völkern traten nun die schriftkundigen Griechen in Kontakt, denn bereits während des 7. Jahrhunderts v. Chr. hatten Griechen begonnen, auch die westliche Schwarzmeerküste zu besiedeln. Es waren dies Auswanderer aus bedeutenden Städten im Kerngebiet der griechischen Zivilisation (Griechenland und Kleinasien), die in Gruppen an neuen Gestaden ihr Glück suchten und Pflanzstädte gründeten.(4) Im Rahmen dieser griechischen »Kolonisation« wurden auch die in der Dobrudscha gelegenen Küstenstädte Histria, Orgame, Tomis und Kallatis gegründet (deren »Mutterstädte« teilweise selbst ehemalige Kolonien waren), wobei es bald zu einem Austausch mit den Einheimischen kam. Offenbar pflegten die Vertreter der griechischen Oberschicht mit ihren peers aus dem umliegenden Gebiet Beziehungen, auch Handelskontakte wurden rasch aufgebaut, wie archäologische Funde belegen.(5)

Der Einfluss griechischer Kultur, etwa durch Amphoren zum Weinimport und kunstvoll bemalte Keramik, ist auch im Hinterland der Griechenstädte zu beobachten. Bemerkenswert ist auch ein Helm griechischer Herkunft aus dem 4. Jh. v. Chr. (der Form nach ein sog. »chalkidischer« Helm), der bei Făcău in einem Grab gefunden wurde (im an der unteren Donau gelegenen Kreis Giurgiu, siehe Abb. 2), er zeugt vom griechischen Einfluss auf die getische Oberschicht bis weit ins Binnenland.(6) Dichter werden die historischen Informationen ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. und vor allem in der mit dem Aufstieg Makedoniens und den Eroberungen Alexanders und seiner Nachfolger verbundenen Epoche des Hellenismus. In dieser Zeit weckt die Dobrudscha das Interesse der expandierenden Makedonen, zugleich schwindet offenbar der Einfluss der in dieser Region lange mächtigen Odrysen, die mit Kotys I. bis 359 v. Chr. die Region dominierten. Kotys ist auch archäologisch gut belegt, da einige Vasen mit der Inschrift seines Namens erhalten sind, außerdem taucht er auf lokalen Münzen auf, aber auch andere Dynasten sind inschriftlich erwähnt. Die Vorherrschaft der Odrysen wird nach dem Tod des Kotys gebrochen, als die Skythen unter einem König Atheas in die Dobrudscha einfallen, wobei aber offenbar die lokalen inneren Machtverhältnisse kaum berührt wurden, wie man an dem reich ausgestatteten Fürstengrab von Agighiol ersehen kann, das vor 340 v. Chr. datiert ist (Abb. 4). Etwa um dieses Jahr kommt es zum Konflikt, weil die »Istriener« (hinter denen die Forschung eine Allianz der Geten vermutet) sich gegen die Machtansprüche des Skythen Atheas zur Wehr setzen. Der mächtige Nachbar Philipp II. von Makedonien, der Vater Alexanders, greift – durchaus eigene Interessen wahrnehmend – in der Dobrudscha ein. Zunächst war er von Atheas zu Hilfe gerufen worden, nutzt aber vor Ort die Gelegenheit, um die Verhältnisse in der Dobrudscha in seinem Sinne zu ordnen, und bekämpft seinerseits siegreich die Skythen des Atheas, von denen man weiter nichts mehr hört. So wird Philipp in gewisser Weise der Nachfolger der Odrysenkönige und übt seinen Einfluss als Hegemon in der Gegend aus. Sein Sohn Alexander unternimmt seinerseits zur Vorbereitung seines großen Feldzugs nach Asien eine militärische Expedition in die Dobrudscha, die offenbar der Beseitigung des schon gegen seinen Vater aufmüpfigen Stammes der Triballoi dient.

In der Folgezeit sprechen die Quellen immer wieder (meist am Rande) von getischen Fürsten, manche kennen wir aus Inschriften. Der bekannteste ist zweifellos Dromichaites, der mit einem der Nachfolger Alexanders, dem Diadochen Lysimachos, in Konflikt geriet. Beim griechischen Historiker Diodor von Sizilien, der über 300 Jahre nach den Ereignissen schrieb, ist die (wohl kaum wahre) Anekdote nachzulesen, wie der militärische Konflikt gelöst wurde. Den Geten gelingt es nämlich, Lysimachos gefangen zu nehmen. Um den mächtigen Makedonenfürsten langfristig von seinem Land fernzuhalten und am Ende gar als Bundesgenossen zu gewinnen, behandelt Dromichaites den gefangenen Gegner zuvorkommend, lässt ihn später gar frei und bewirtet ihn fürstlich bei einem Gastmahl voller Symbolik. Lysimachos und seine Makedonen werden an eine überbordende Tafel gesetzt, an der sie die erlesensten Köstlichkeiten von feinstem goldenem Geschirr verzehren, während der Getenfürst mit den Seinen an rustikalen Tischen bei einer bescheidenen Mahlzeit aus Holzschüsseln seinen Hunger stillt. Mit dieser symbolischen Geste wollte der Gete seinem mächtigen Gast die Einsicht vermitteln, dass die reichen und mächtigen Makedonen, denen es an nichts mangelt, doch eigentlich Besseres zu tun hätten, als die kalte, unwirtliche und ärmliche Dobrudscha des Dromichaites heimzusuchen. Lysimachos hat die Botschaft wohl verstanden, er schließt Frieden und heiratet eine Tochter seines ehemaligen Feindes.(7)

Ab dem 2. Jh. v. Chr. begegnen uns die lokalen getischen Dynasten fast nur noch in Inschriften, weil das weltpolitische Geschehen sich von der Dobrudscha entfernt hat. Diese lokalen Machthaber treten gegenüber den Griechenstädten, die offenbar zunehmend abhängig von ihnen gewordenen waren, als Protektoren und Schutzherrn, hauptsächlich aber als Schutzgelderpresser und Raubritter auf. Aus einem in Stein gemeißelten Ehrendekret für den Bürger Agathokles (etwa 200. v. Chr.)(8) geht hervor, dass Histria immer wieder den Raubzügen und Übergriffen eines gewissen Zoltes ausgeliefert war, von dem man dann gegen Lösegeld die geraubte Getreideernte wieder zurückkaufen musste. Mit ihm hatte der geehrte Agathokles zu verhandeln. Dem erpresserischen Treiben des Getenhäuptlings setzten die Histriener durch das Herbeirufen des Rhemaxos ein Ende, der, als König bezeichnet, dem rüden Zoltes, der die Vereinbarungen, die er mit den Griechen getroffen hatte, nicht einhielt, offenbar übergeordnet war. Dieser Rhemaxos war der Oberherr, dem die Griechen auch Tribute zahlen mussten, er hatte also ein gewisses Interesse daran, dass Zoltes es nicht gar zu bunt trieb.

Auf die Anführer der Geten folgten als Herren der Dobrudscha die Römer, die bereits unter Pompejus und dann seit dem Feldzug des Crassus (29 v. Chr.) immer größeren Einfluss in der Gegend hatten, die um die Zeitenwende ganz im Römischen Reich aufging, zunächst als östlicher Teil der Provinz Moesia (die zunächst gemeinsam mit der Provinz Macedonia verwaltet wurde), dann nach der Aufteilung der Provinz als eigene Dobrudschaprovinz Moesia Inferior (86 n. Chr.).(9) Die Dobrudscha war nun Teil einer noch größeren »Oikumene«. Das römische Weltreich vereinte auf seinem Territorium unterschiedliche Völker unter dem Banner des Pragmatismus. Die frühe römische Kaiserzeit war eine Blütezeit für die Dobrudscha. In den neuen Militärsiedlungen, die sich zu veritablen Städten auswuchsen, sprach man Latein. Die Einheimischen, die teilweise noch lange Zeit thrakische Namen führten, passten sich an und begannen, wie die »echten« Römer mit Inschriften versehene Grabsteine zu errichten und konsumierten typisch römische (mediterrane) Waren und Güter. Diesen Prozess nennt man »Romanisierung«, gemeint ist die Integration unterschiedlicher Völker im Imperium Romanum und die Übernahme oder wenigstens Adaption einer »Leitkultur«(10). In den griechischen Städten, die teilweise über nicht geringe Privilegien verfügten (Kallatis etwa, das heutige Mangalia, hatte, noch bevor die Römer in der Gegend wirklich aktiv wurden, einen Bündnisvertrag mit Rom geschlosen), sprach man weiterhin Griechisch, die zweite Amtssprache des Römerreichs (bes. im Osten des Reiches). Die wirtschaftliche Entwicklung war durchaus eindrucksvoll. Aus Tomis, dem heutigen Constanţa, kennen wir Reedervereine und Kaufmannsgilden, es gab sogar einen Club der Großhändler aus dem ägyptischen Alexandria, von denen sich einige offenbar an den Gestaden des Schwarzen Meeres niedergelassen hatten.(11) Durch Zufall erfahren wir aus einer wichtigen Inschrift von Streitigkeiten Histrias mit den römischen Zolleintreibern, die ebenfalls den ökonomischen Bereich berühren. Natürlich war der Zweck der Inschrift nicht, uns über die Existenz eines Zolls zu informieren, dennoch ist es gerade das, was hier interessant ist. Die Behörden von Histria hatten nämlich vom römischen Statthalter ein Dokument erwirkt, dass ihnen aufgrund alter Traditionen kein Zoll für den Fischfang berechnet werden dürfe. Dieses Privileg der Zollfreiheit für den Fischfang ließen die Histrianer in Stein meißeln, damit in Zukunft neue Zolleintreiber und römische Beamte sich nicht darüber hinweg setzen konnten.(12) Wir erfahren zweierlei daraus: Erstens war die wirtschaftliche Grundlage der Stadt Histria offenbar der Fischfang und der Export von konserviertem Fisch. Zweitens gab es offensichtlich einen bedeutenden Zollbezirk (portorium ripae Thraciae) an der unteren Donau. Zölle wurden auf alle in den großen und kleineren Häfen der Donau umgeschlagenen Waren wie überhaupt auf Schiffstransporte über den Fluss erhoben.

Neben Griechen, Römern, Thrakern und Geten (es ist nicht immer leicht, genaue Trennlinien zu ziehen, weil unter den Römern der soziale und der Rechtsstatus entscheidend war, ethnische Gesichtspunkte waren weniger wichtig) kamen zunehmend auch noch andere Gruppen in die Dobrudscha, nicht immer jedoch nur mit friedlichen Absichten. Der Wohlstand der Provinzen war an der unteren Donau (wie auch am germanischen Limes) ein Attraktionspunkt für räuberische Gruppen, die seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. zunehmend über die Donau kamen. Bereits im 2. Jahrhundert v. Chr. kamen die Skiren und die Bastarnen in räuberischer Absicht in die Dobrudscha. Obwohl es sich bei diesen Gruppen um germanische Stämme handelte, kann man natürlich allenfalls im Scherz von den ersten »Dobrudschadeutschen« sprechen. Die Bastarnen sind aber im 2. Jh. v. Chr. in der rumänischen Moldau ansässig geworden. In römischer Zeit kamen neben den Sarmaten Roxolanen und Kostoboken (später auch Alanen und Goten) über den Fluss. Das geschah meist dann, wenn die Legionen an der Donau aufgrund von Kämpfen in anderen Reichsteilen nur dünn besetzt waren. In der Spätantike schließlich (4.–6. Jahrhundert) wurde die Dobrudscha von den Goten heimgesucht, die das Römerheer 378 bei Adrianopel vernichtend schlugen, wobei auch der Kaiser Valens fiel. Davon zeugen viele Brandhorizonte in den Siedlungen der Dobrudscha.

DennochgingdasLebenweiter,unddie»romanisierte«einheimischeBevölkerung arrangierte sich immer wieder neu. Dies zeigt auch der Fall der Siedlung Ibida (heute Slava Rusă, im Kreis Tulcea), einer durchaus bedeutenden befestigten Marktstadt, die nach bescheidenen (offenbar militärisch geprägten) Anfängen in der frühen Kaiserzeit in der Spätantike eine Blüte erlebte.(13) Offenbar kamen hier mehrere Einflüsse zusammen und begegneten sich häufig unterschiedliche ethnische Gruppen. In dieser Hinsicht ist (neben den Inschriften aus Slava Rusă mit lateinischen und thrakischen Namen) auch das spätantike Gräberfeld vor der Stadt interessant und bietet mir Gelegenheit, noch ein wenig detaillierter und mit unvermeidbarem, hoffentlich entschuldbarem Abdriften in die Fachsprache über diese Zeit zu berichten.

Dort fand man 2001 ein unterirdisches Kammergrab mit Gewölbe aus dem 4.–6. Jahrhundert (Abb. 5 u. 6). Im aus Steinblöcken und Ziegeln gemauerten Familiengrab (4,5  3,5 m, Höhe: 1,92 m), das von einem bereits lange vor der Entdeckung eingestürzten Gewölbe überdacht wurde, fanden sich die Überreste von mindestens 39 Individuen, 10 Kindern und 29 Erwachsenen, 13 Männern, 16 Frauen (auffällig das Fehlen Jugendlicher).(14) Der aus Dromos (Zugangsweg) und Grabkammer bestehende Grabkomplex findet in der Dobrudscha allein in den Grabanlagen von Tomis, Kallatis und Noviodunum Entsprechungen. Zweifellos war er die Grablege einer einflussreichen Familie, die zur Oberschicht Ibidas gehörte. Leider wurde die Grabkammer, in der sich Reste von Fresken erhalten haben, bereits in der Antike (mehrfach?) ausgeraubt. Dennoch erlauben die wenigen im Grab verbliebenen Fundstücke (Lampen, zwei Münzen, eine aus dem 4. und eine aus dem 5. Jahrhundert, zwei Gürtelschnallen, Kämme aus Bein) die Schlussfolgerung, dass das Familiengrab zwischen dem 4. und dem Anfang des 7. Jahrhunderts benutzt wurde. Gemäß dem anthropologischen Befund weisen die zur Untersuchung geeigneten Schädelreste Ähnlichkeiten auf, die auf verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den in diesem Grab bestatteten Individuen nahe legen. Die anfänglich von den Anthropologen geäußerte Vermutung, die männlichen Individuen aus dem Grab entstammten aufgrund gewisser Ähnlichkeiten von Schädelmerkmalen der lokalen Oberschichtsfamilie, die das Grab angelegt hatte, während die meisten Frauen aufgrund geringerer cranianer Übereinstimmungen eher eingeheiratet haben müssten, wurde zuletzt von A. Soficaru aufgrund des unzureichenden Materials verworfen. Leider ermöglichen die begrenzten Mittel bislang keine genaueren Untersuchungen, die hier für weitere Klärung sorgen würden.

Die römisch-byzantinische Nekropole, deren Gräber sich auf das 4. bis zum beginnenden 7. Jahrhundert datieren lassen, brachte, seit dort ab dem Jahr 2002 Grabungen (wegen sintflutartiger Regenfälle zunächst Notgrabungen) durchgeführt wurden, über 150 Gräber zu Tage. Abgesehen von allerlei Kleinfunden waren es aber vor allem die Erkenntnisse der Anthropologen, die Fragen aufwarfen. Bei sieben Individuen (überwiegend weiblich) ließ sich absichtliche Schädeldeformation (sog. »Turmschädel«) nachweisen (Abb. 7). Eine Sitte, die etwa bei den Steppennomaden im nördlichen Schwarzmeerraum beliebt war und die von den Hunnen und den mit ihnen verbundenen Stämmen bis hin nach Mitteleuropa (Böhmen, Bayern, Österreich) gebracht wurde und auch dort Anhänger fand.(15) N. Miriţoiu, der als Anthropologe mehrfach an den Ausgrabungen in Ibida teilgenommen hat, widmete diesen absichtlichen Schädeldeformationen seine Dissertation, die – leider noch unveröffentlicht – als zukünftiges Referenzwerk zu diesem Thema betrachtet werden muss.(16) Miriţoiu konnte 111 dieser deformierten Schädel aus Rumänien (etwa 70 % aller derartigen Funde) untersuchen, ein repräsentativer Teil davon (42 Schädel[fragmente]) stammt aus der Dobrudscha. Die aus Ibida stammenden Exemplare bestätigen jedoch, dass eine ethnische Identifikation kaum möglich ist. Während man bei Schädelfunden aus dem 1.–3. Jahrhundert aus anderen Grabungen schnell auf die Sarmaten verweisen kann(17) wird eine ethnische Identifizierung der Bewohner Ibidas mit deformiertem Schädel schwieriger. Die comunis opinio unter den Spezialisten auf diesem Gebiet besagt, dass die Sitte der deformierten Schädel ausschließlich unter (Halb-) Nomadenvölkern wie den Sarmaten, Alanen, Gepiden, Hunnen, Roxolanen oder Protobulgaren verbreitet und von den autochtonen Bevölkerungen in Ost- und Mitteleuropa nicht übernommen worden war.(18) Im Bereich der Dobrudscha lassen sich einige der Schädelfunde aus dem 2.–3. Jahrhundert (bei Histria) aufgrund der Grabbeigaben klar den Sarmaten zuordnen.(19) Für die Schädelfunde aus dem 4.–6. Jahrhundert in der Dobrudscha, zu denen sich neben den genannten Turmschädeln aus Ibida auch solche aus Histria, Callatis und Piatra Frecăţei gesellen, sieht der Befund indes etwas anders aus. Die betreffenden Gräber unterscheiden sich durch nichts von den übrigen Gräbern der gleichen Nekropolen aus der gleichen Zeitspanne.(20)

Handelte es sich bei den Betreffenden vielleicht um Alanen oder um Sarmaten, wie Miriţoiu als Möglichkeit andeutet? Aus seiner Sicht erscheint jedoch ein Sachverhalt fest zu stehen, auch wenn sich letztendlich über die ethnische Zugehörigkeit wenig sagen lässt: »Diese Gräber repräsentieren ein besonderes, von der multiethnischen, urbanen Bevölkerung der pontischen Städte zu differenzierendes, ethnisches Substrat, das gut in das wirtschaftliche, soziale und religiöse Leben dieser Gemeinden integriert war.«(21) Handelt es sich bei den »Sarmaten« (bzw. »Sarmatinnen«, denn weibliche Turmschädel bilden – sofern eine geschlechtliche Zuordnung überhaupt möglich war – die Mehrheit) aus Ibida nun um Nachfahren von Einwanderern aus früherer Zeit (3. Jahrhundert), die, wiewohl integriert, noch mehrere Generationen später ihre Traditionen beibehalten haben? Oder müssen die Funde als Reflex einer weiteren (oder mehrerer?) sarmatischer Immigrationswellen gedeutet werden?(22)

Diese Frage lässt sich natürlich vor dem Hintergrund der bescheidenen Quellenlage nicht beantworten. Jedoch scheint die zweite Variante, die Miriţoiu nicht ausschließt, eher unwahrscheinlich, da außer den Schädelfunden in der Dobrudscha keine weiteren Belege für Einwanderung von Sarmaten (oder anderen Stämmen aus dem nordpontischen Raum) in dieser Periode vorliegen. Eher als die von Miriţoiu favorisierten Sarmaten könnte man noch die Hunnen in Betracht ziehen, die sich im 5. Jahrhundert unter Attilas Sohn Ernak zeitweise in der (südlicheren) Dobrudscha niedergelassen haben.(23) Aber auch dies ist angesichts fehlender Belege blanke Spekulation. Die erste Vermutung Miriţoius kann indes angesichts der bekanntermaßen multiethnischen Struktur der westpontischen Städte in römisch-byzantinischer Zeit durchaus bestehen und einiges an Wahrscheinlichkeit für sich beanspruchen. Ibida, so kann die etwas spekulative Schlussfolgerung lauten, war also in der Spätantike eine prosperierende und aufnahmefreudige Stadt, die Neubürger aus der Steppe integrierte, wobei diese noch längere Zeit ihre Traditionen pflegen konnten.

Einem hat die »multikulturelle Gesellschaft« (wenn dieser anachronistische Ausdruck hier in diesem Überblicksartikel ausnahmsweise erlaubt ist) der Dobrudscha zur Römerzeit überhaupt nicht gefallen – dem berühmten Dichter Ovid, der 8 n. Chr. (also wesentlich früher) von Augustus nach Tomis verbannt worden war und sich nie mit dem rauen Klima und dem seiner Meinung nach rohen Menschenschlag anfreunden konnte (seinerzeit hatten die Römer auch gerade erst in der Dobrudscha die Herrschaft übernommen und der Romanisierungsprozess hatte noch kaum eingesetzt). So ätzt er in einem Gedicht über die von unterschiedlichen Völkern bewohnte Region: »Tief in barbarischen Landen weil ich hier […], rings umgeben von wilden Sarmaten, Bessen und Geten, Völker und Namen, die mir Abscheu nur wecken, und Angst!«(24)

 

Prof. Dr. Alexander Rubel, geboren 1969 in Kaiserslautern, studierte Geschichte, Germanistik, Philosophie und Latinistik in Konstanz, ebenda wurde er 2000 in alter Geschichte promoviert. Er war in Rumänien zunächst beim Goethe-Institut, danach als DAAD-lektor in Jassy/Iaşi tätig. Seit 2008 ist Alexander Rubel Inhaber einer Forschungsprofessur am Institut für Archäologie der Rumänischen Akademie in Iaşi, seit 2011 dessen Direktor. Seine Forschungsschwerpunkte sind griechische Geschichte, antike Religionen und die Romanisierung im Imperium Romanum. Von ihm erschienen zuletzt die Bände: Die Griechen. Kultur und Geschichte in archaischer und klassischer Zeit, Wiesbaden 2012, und Fear and Loathing in Ancient Athens. Religion and Politics during the Peloponnesian War, durham 2014. Als Herausgeber betreute er u. a. die Sammelwerke Friedrich Schiller zwischen Historisierung und Aktualisierung, Konstanz 2011, und Imperium und Romanisierung. Neue Forschungsansätze aus Ost und West zu Ausübung, Tansformation und Akzeptanz von Herrschaft im Römischen Reich, Konstanz 2013.

 

Erschienen in: Spiegelungen. Zeitschrift für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas, Heft 1 (2014), Jg. 10 (64), Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, S. 7–18.

(1) Wer sich für Vor- und Frühgeschichte Europas interessiert, dem seien zur weiteren Beschäftigung ein paar Überblickswerke, die sich nicht nur an Fachleute wenden, genannt: Siegmar v. Schnurbein (Hg.): Atlas der Vorgeschichte: Europa von den ersten Menschen bis Christi Geburt. Stuttgart 2009, Manfred K. H. Eggert, Stefanie Samida: Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie. Tübingen 2009, der Klassiker Hans Jürgen Eggers: Einführung in die Vorgeschichte. München 1959 (viele Auflagen).
(2) Die folgenden Bemerkungen orientieren sich weitgehend am von der rumänischen Akademie herausgegebenen Standardwerk zum Thema: Mircea Petrescu-Dîmboviţa, Alexandru Vulpe (Hgg.): Istoria Românilor. Vol. I: Moştenirea timpurilor îndepărtate. 2. Aufl. Bukarest 2010 [Die Geschichte der Rumänen, Bd. I: Das Erbe lang zurückliegender Zeiten]. Darin besonders die von Alexandru Vulpe, Alexandru Avram und Mircea Babeş verfassten Kapitel.
(3) Die »Skythen« auch gerade dieser Region genauer zu fassen, fällt schwer, da die Quellen oftmals einfach alle Reiternomaden am Rande der den antiken Autoren bekannteren Gebiete unter diesem Begriff subsumierten. Zu den Skythen siehe die Einführung von Hermann Parzinger: Die Skythen. 3. Aufl., München 2010.
(4) Zum Thema der griechischen Kolonisation siehe kurz und einführend Alexander Rubel: Die Griechen. Kultur und Geschichte in archaischer und klassischer Zeit. Wiesbaden 2012. Ausführlich und für intensiveres Studium geeignet John Boardman: Kolonien und Handel der Griechen vom späten 9. bis zum 6. Jahrhundert v. Chr. München 1981.
(5) Alexandru Avram: Beziehungen zwischen Griechen und Geten im archaischen Histria. In: Studii Clasice 27 (1991), S. 19–30. Siehe auch Ders.: Gedanken über den thrakisch-geto-dakischen Adel. In: Studii Clasice 26 (1988), S. 11–86.
(6) Margareta Constantiniu, Valeriu Leahu: Mormânt getic în preajma Bucureştilor, SCIV 19, 1968, S. 195–209 [Ein getisches Grab in der Umgebung von Bukarest]. Dort unzutreffend als »attischer« Helm bezeichnet.
(7) Diese Geschichte lässt sich im 21. Kapitel von Diodors Weltgeschichte nachlesen.
(8) Der Text der Inschrift findet sich in der Sammlung ISM I, 15 (Inscriptiones Scythiae Minoris).
(9) Alexandru Barnea, Alexandru Suveveanu: La Dobroudja Romaine, Bukarest 1991.
(10) Das ist natürlich sehr vereinfachend ausgedrückt. Mehr dazu Alexander Rubel (Hg.): Imperium und Romanisierung. Neue Forschungsansätze aus Ost und West zu Ausübung, Transformation und Akzeptanz von Herrschaft im Römischen Reich, Konstanz 2013.
(11) Siehe hierzu das einschlägige Buch von Octavian Bounegru: Trafiquants et navigateurs sur le Bas-Danube et dans le Pont Gauche à l’époque romaine, Wiesbaden 2006.
(12) ISM I, 67–68, Anm. 8. Hierzu ausführlich: Dionisie M. Pippidi: Contribuţii la istoria veche a României, 2. Aufl. Bucureşti 1967, S. 349–385 [Beiträge zur Alten Geschichte Rumäniens].
(13) Alexander Rubel: Eine Besitzermarke aus Moesia Inferior und die römische Militärpräsenz in Ibida (Slava Rusă). In: Archäologischer Anzeiger 2 (2008), 1–8.
(14) Nicolae Miriţoiu, Andrei D. Soficaru: Studiul antropologic al oseminţelor din cavoul romano-bizantin »Tu- dorca« de la Slava Rusă (antica Ibida). In: Peuce s.n. 1 (2003), S. 511–530 [Anthropologische Untersuchung der Knochenreste im frühbyzantinischen Kuppelgrab »Tudorca« in Slava Rusă (dem antiken Ibida)].
(15) E.g. Elke Meinrad-Winkler, Johann Jungwirth: Ein Kinderskelett mit deformiertem Schädel aus Schiltern in Niederösterreich. Zur Geschichte und Technik der künstlichen Schädeldeformierung in Österreich. In: Fundberichte aus Österreich, 17 (1978), S. 197–209; allgemein E. J. Dingwall: Artificial Cranial Deformation, London 1931; siehe auch: Attila und die Hunnen. Begleitband zur Ausstellung im historischen Museum der Pfalz, Speyer. Stuttgart 2007.
(16) Nicolae Miriţoiu, Arhitectura craniană şi deformarea artificială intenţionată a craniului. Bukarest 2005 [Schädelbildung und künstliche Schädeldeformation]. Ich danke dem Autor für die freundliche Überlassung des unpublizierten Manuskripts. Für die hier präsentierte Fragestellung siehe bes. den allgemeinen Teil zur Tradition der Schädeldeformation (S. 43–140) sowie die Schlussfolgerungen (S. 151–154). Zu Ibida bes. S. 257–260.
(17) Auch hierbei scheint mir höchste Vorsicht geboten. Ethnische Zuweisungen ohne quellengestützte Hinweise sind auch im Falle der Sitte der künstlich deformierten Schädel und ihrer unstreitigen Zugehörigkeit zu den Nomadenvölkern der Steppe und ihren (germanischen) Nachbarn immer etwas problematisch.
(18) Miriţoiu, Arhitectura craniană, Anm. 16, S. 153. Vgl. den grundlegenden Artikel von K. W. Alt, s.v. Schädeldeformationen, in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Bd. 26, 2004, S. 571–577.
(19) Miriţoiu, ebenda. Zu den Sarmaten an der unteren Donau und in anderen Kontaktzonen siehe v. a. die Arbeiten von Gheorghe Bichir: Sarmaţii la Dunărea de Jos în lumina ultimelor cercetări. In: Pontica 5 (1972), S. 137–176 [Die Sarmaten an der unteren Donau im Lichte der jüngsten Forschungen]; Ders.: Les sarmates au bas- Danube, Dacia, N. S., 21 (1977), S. 167–197; Ders., Relaţiile dintre sarmaţi şi geto-daci pînă la sfîrşitul secolului I e.n. In: SCIVA 27, 2 (1976), S. 203–214 [Die Beziehungen zwischen Sarmaten und Geto-Dakern bis zum Ende des 1. Jahrhunderts u.Z.]. Allgemein mit umfangreichen Literaturangaben: Manfred Eggers, Ion Ioniţă, s.v. Sarmaten, in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Bd. 26, 2004, S. 503–512.
(20) Miriţoiu, Anm. 16, S. 133.
(21) »[A]şa cum se prezintă lucrurile, aceste morminte reprezintă o componentă etnică distinctă a populaţiei urbane multietnice din cetăţile pontice, bine inserată în viaţa economică, socială şi spirituală a comunităţilor respektive«, Miriţoiu, Anm. 16, S. 153, vgl. S. 133.
(22) Ebenda, S. 153.
(23) Iordandes Get. 266; Franz Altheim: Geschichte der Hunnen, Bd. I, Berlin 1969, S. 18–20; Bd. IV, Berlin 1975, S. 339f.
(24) Ovid, Tristia, 3, 10, 3–6.

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