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Einleitung: Rumäniendeutsche und der Nationalsozialismus

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Der Gegenstand dieses Themenhefts, die Rolle des Nationalsozialismus in der Geschichte der deutschsprachigen Minderheit Rumäniens, ist insbesondere seit der Öffnung der rumänischen Archive nach dem Ende des Kommunismus ein vielfach bearbeitetes Forschungsfeld. Dieses bildet einen Teilbereich der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Raum- und Volkstumspolitik im östlichen Europa, deren Verhältnis zu regionalen Bewusstseinsprägungen ein jüngst vorgelegter umfangreicher Tagungsband behandelt, was die hohe Aktualität der Thematik belegt.[1]

Im Fokus der Forschung zu den Rumäniendeutschen standen bislang zumeist die politischen Entwicklungen innerhalb der Minoritätsgesellschaften und/oder deren Beziehungen zu bzw. deren Abhängigkeiten von Entwicklungen im Deutschen Reich.[2] Weitere behandelte Themen sind die politischen Beziehungen der deutschsprachigen Minderheiten und des »Dritten Reichs« zum rumänischen Staat,[3] Antisemitismus und Holocaust,[4] die Rolle der Kirchen der Minderheiten im Nationalsozialismus,[5] die Mitgliedschaft von Rumäniendeutschen in der Waffen-SS[6] oder die politische Indoktrination der Jugend[7]. Dabei lässt sich häufig eine Fokussierung auf die Situation in Siebenbürgen (rum. Ardeal) beobachten, während die anderen historischen Regionen Großrumäniens mit deutscher Bevölkerung wie das Banat[8], die Bukowina (rum. Bucovina)[9], Bessarabien (rum. Basarabia)[10], die Dobrudscha (rum. Dobrogea), die Marmarosch (rum. Maramureş) und Sathmar (rum. Satu Mare) seltener Gegenstand einschlägiger Studien sind. Alltags-, kultur- und sozialgeschichtliche Themen und Fragestellungen wurden bislang kaum in Ansätzen behandelt; Propaganda- und Pressewesen[11], der Literatur-[12] und Kunstbetrieb[13], aber auch Wissenschaft[14] und Wirtschaft jener Zeit harren noch der eingehenden Untersuchung ihrer Rolle im Nationalsozialismus.

Insgesamt lässt sich gegenüber dem Stand der Forschung zum Nationalsozialismus in Deutschland eine geringere empirische Basis, eine eingeschränkte Palette an Themenfeldern und methodisch-theoretischen Zugängen sowie ein Übergewicht an rein deskriptiven Arbeiten konstatieren.[15] Erschwert wird die Situation durch einige hochkontroverse Positionen – besonders (aber nicht nur) in der älteren, von Zeitzeugen und ihren Nachkommen bestrittenen Forschung, die teils in einem Opfer-Täter- Diskurs zwischen Vertuschung und polemisch-moralisierender Schuldzuweisung gefangen ist.[16] So ist es kaum verwunderlich, dass auch eine wissenschaftliche Aufarbeitung des rumäniendeutschen Umgangs mit dem Nationalsozialismus nach 1945 noch weitgehend aussteht.[17]

Ein Desiderat der Forschung zum Nationalsozialismus bei den Rumäniendeutschen sind außerdem Untersuchungen, die den Nationalsozialismus im Zusammenhang und im Vergleich mit Entwicklungen innerhalb der Mehrheitsbevölkerung und bei den anderen Minderheiten in den jeweiligen Regionen darstellen. In diesem Zusammenhang wäre auch eine verstärkte Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen politischer Radikalisierung im Rumänien der Zwischenkriegszeit wünschenswert.[18] Diese muss im Fall von Siebenbürgen auch vor dem Hintergrund der von Bukarest nach dem Anschluss der Region an Großrumänien infolge des Ersten Weltkriegs betriebenen Zentralisierungs- und Rumänisierungspolitik, der Enteignungen im Zuge der Bodenreform oder der Einschränkung der Autonomie des Minderheitenschulwesens gesehen werden – Maßnahmen, die freilich nicht nur die Siebenbürger Sachsen, sondern in unterschiedlicher Gewichtung auch die anderen Bevölkerungsgruppen der Region betrafen und Gegenreaktionen hervorriefen.[19] Während die Beziehung zum Nationalsozialismus im Deutschen Reich, wie erwähnt, wiederholt, wenn auch keineswegs erschöpfend thematisiert wurde, fehlen eingehende Analysen zu einer etwaigen Rezeption anderer Tendenzen: der völkischen Bewegung in Österreich, dem italienischen Faschismus oder Interferenzen mit der faschistischen Legionären Bewegung im Inland.[20]

Es kann nicht Anspruch des vorliegenden Themenschwerpunkts in diesem Heft sein, zur Erfüllung aller hier formulierten Desiderata beizutragen. Die kleine Auswahl von Beiträgen soll jedoch aufzeigen, wie der Zugriff auf neu erschlossene Quellengattungen und Themenkreise sowie die Verfolgung neuer Fragestellungen frische Perspektiven auf das Forschungsfeld »Rumäniendeutsche und Nationalsozialismus« eröffnen kann. Trotz der thematischen Heterogenität der hier versammelten Beiträge ergeben sich Querverbindungen, die beispielsweise veranschaulichen, wie ideologische Denkmuster über Jahre hinweg in den unterschiedlichsten Bereichen handlungsleitend waren.

Die Beiträge gehen auf den Workshop »Geschichte des Nationalsozialismus in Siebenbürgen/Rumänien« zurück, der am 11. und 12. September 2015 am Universitätscampus Landau/Pfalz stattfand und Wissenschaftler der Fachrichtungen Zeit und Kirchengeschichte sowie Religions- und Literaturwissenschaften aus Deutschland und Rumänien sowie Zeitzeugen zusammenbrachte. Veranstalter waren die Sektionen Zeitgeschichte und Kirchengeschichte des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde in Zusammenarbeit mit dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Universität München und dem Projekt »Edition der Protokolle des Landeskonsistoriums der Evangelischen Landeskirche A. B. in Rumänien« am Institut für Evangelische Theologie der Universität Koblenz-Landau (Campus Landau).[21]

Das letztgenannte Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, die Sitzungsprotokolle des höchsten Exekutivgremiums der Evangelischen Landeskirche A. B. in Rumänien aus der Zwischenkriegszeit in kommentierter Form zu veröffentlichen. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte die Landeskirche ihr Zuständigkeitsgebiet von Siebenbürgen auf das sogenannte rumänische Altreich (Regatul veche), das Banat, Bessarabien und die Bukowina ausgedehnt. Die Mitglieder des Landeskonsistoriums gehörten überwiegend zugleich der weltlich-politischen Führungselite der Rumäniendeutschen an. In dem Gremium wurden Themen verhandelt, die in ihrer Bedeutung über den engeren Bereich des kirchlichen Lebens signifikant hinausgehen und von Relevanz für weite Teile der Gesellschaftsgeschichte der evangelischen Rumäniendeutschen sind. Deren Verhältnis zum Nationalsozialismus ist einer der Themenbereiche, in den diese bislang kaum beachtete Quellengattung neue Einblicke gewährt, wie auch die drei ersten, von den Projektmitarbeitern und Gastherausgebern dieses Themenhefts verfassten Beiträge zu zeigen erhoffen:

Timo Hagen präsentiert in seinem Aufsatz Anhaltspunkte dafür, dass bereits vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten in der politischen Vertretungskörperschaft der Siebenbürger Sachsen 1933 völkisch-rassistisches Gedankengut die Entscheidungsfindung im Landeskonsistorium mitbestimmte. Er zeigt, wie das Gremium im Laufe der 1920er-Jahre Autoritätskrisen durch die teilweise Aneignung oppositioneller Standpunkte zu bewältigen suchte. Um seine Ziele zu erreichen, war das Landeskonsistorium sogar bereit, mit Organisationen wie der »Selbsthilfe«, aus der die nationalsozialistische Bewegung in Siebenbürgen hervorging, zu kooperieren. Ulrich A. Wien analysiert in seinem Beitrag das Verhältnis der Bischöfe Viktor Glondys (1933–1941) und Wilhelm Staedel (1941–1944) zum Nationalsozialismus. Glondys erhoffte sich von der nationalsozialistischen Bewegung einen Zugewinn an sozialer Kohäsion, lehnte rassistische Ideologie und ein Abrücken von christlichen Werten aber strikt ab. Er scheiterte letztlich in seinem Bemühen, die Autonomie der Landeskirche – bei gleichzeitiger Öffnung des Landeskonsistoriums für die Nationalsozialisten – zu wahren. Unter seinem von der Volksgruppenführung eingesetzten Nachfolger Staedel erfolgte die »Gleichschaltung« der Landeskirche.

Dirk Schuster plädiert in seinem Aufsatz für eine stärkere Einbettung regionalgeschichtlicher Studien in überregionale Zusammenhänge und Forschungsdiskurse. So schlägt er eine Betrachtung unter dem Aspekt der »deutschchristlichen Theologie « und ein Heranziehen des religionssoziologischen Marktmodells als Erklärungsgrundlage für die »Selbstnazifizierung« der Landeskirche vor. Die Sinnhaftigkeit überregionaler Vergleiche zeigt er anhand der Generationenzugehörigkeit führender NS-Exponenten und des erinnerungskulturellen Umgangs mit dem Nationalsozialismus in Minoritätsgesellschaften auf. Schließlich weist Schuster auf die Möglichkeit hin, Erkenntnisse zu den Siebenbürger Sachsen zur Beantwortung der Frage nach dem Ort des »Auslandsdeutschtums« und der Religion im analytischen Konzept der »Volksgemeinschaft« nutzbar zu machen.

Hannelore Baier berichtet in ihrem Aufsatz, der auf Dokumenten aus Bukarester Archiven fußt, über die Bemühungen der Deutschen Volksgruppe in Rumänien (DViR) 1940–1943, an der vom rumänischen Staat betriebenen Enteignung rumänischer Juden durch »Arisierung« ihres Besitzes (namentlich städtischer Immobilien und Wirtschaftsbetriebe) beteiligt zu werden. Die wiederholt und nachdrücklich vorgebrachten Ansprüche führten zu Interessenskonflikten. Der Staat strebte eine »Rumänisierung« der jüdischen Betriebe an, weswegen die Forderungen nach »Arisierung « die zwischenstaatlichen deutsch-rumänischen Beziehungen zu stören drohten. 1942 wurden die Weichen für eine Ausrichtung der »volksdeutschen« Wirtschaft in Rumänien an den Interessen des »Dritten Reichs« gestellt.

Corneliu Pintilescus Beitrag beschäftigt sich mit der Rolle, die nationalsozialistische Propaganda in der siebenbürgisch-sächsischen landwirtschaftlichen Presse spielte. Der Autor geht zunächst auf die »Gleichschaltung« der rumäniendeutschen landwirtschaftlichen Verbände und ihrer Presseorgane 1940 auf Betreiben der DViR ein. In der Folge wurde die Fachpresse zur ideologischen Indoktrination der Bauern herangezogen, die auf Basis des Blut-und-Boden-Mythos von ihrer kriegswichtigen Rolle an der »Ernährungsfront« im Kampf um »Lebensraum im Osten« überzeugt werden sollten. Eine Inhaltsanalyse der Landwirtschaftlichen Blätter für Siebenbürgen zeigt, dass deren »Nazifizierung« bereits in den Jahren zuvor eingesetzt hatte, jedoch in ihrem Umfang bis 1940 begrenzt blieb.

Zwei Zeitzeugenberichte ergänzen den wissenschaftlichen Themenschwerpunkt, dokumentieren bestimmte Lesarten dieser Periode und ermöglichen eine Auseinandersetzung mit individuellen Perspektiven auf die NS-Zeit und die Rumäniendeutschen:

Paul Philippi (geb. 1923) schildert in seinem Zeitzeugenbericht seine Dienstzeit in der Waffen-SS 1943–1945. Zunächst war er während seines »völkischen Dienstjahres« in seiner Heimatstadt Kronstadt beim Abtransport der zum Dienst in der Waffen-SS Rekrutierten eingesetzt, bevor er dann die militärische Ausbildung unter anderem im Wiener Arsenal und an der SS-Junkerschule in Braunschweig ableistete. Nach einer Station als Ausbilder in Graz war Philippi in Kämpfe gegen die vorrückende Sowjetarmee im österreichisch-ungarischen Grenzgebiet involviert, ehe er sich nach Kriegsende in amerikanische Kriegsgefangenschaft begab. Der Beitrag thematisiert die Haltung Philippis und seiner Altersgenossen zum Deutschen Reich und zum Nationalsozialismus sowie deren Wahrnehmung der Waffen-SS aus der Binnenperspektive.

Andreas Möckel (geb. 1927) berichtet nach einleitenden historiographischen Betrachtungen zur Jugendbewegung in Siebenbürgen als Zeitzeuge von seiner Schulzeit am Honterus-Gymnasium im siebenbürgischen Kronstadt (rum. Braşov). Der Sohn des damaligen Kronstädter evangelischen Stadtpfarrers Dr. Konrad Möckel schildert die Auswirkungen, die die »Gleichschaltung« der Evangelischen Landeskirche A. B., als institutionelle Trägerin des Gymnasiums, 1941 auf den Schulalltag hatte. Möckel referiert über seine Mitgliedschaft in der nationalsozialistischen Deutschen Jugend und reflektiert über »Mitwisserschaft«, »halbe Opposition« und die »freiwillige Selbst-Entmündigung« seiner Generation.

Die in Philippis Zeitzeugenbericht signifikanten Unterschiede zur Einschätzung der Waffen-SS in der gegenwärtigen Forschungsliteratur zeigen exemplarisch, welches Forschungspotential einer Konfrontation beider Textgattungen innewohnt. Dessen Nutzung setzt einerseits einen quellenkritischen, den Einfluss von Nachkriegsdiskursen auf die Erinnerung berücksichtigenden Umgang mit Zeitzeugenberichten voraus[22] und erfordert andererseits die Bereitschaft, wissenschaftliche Überzeugungen anhand neuen Quellenmaterials auf den Prüfstand zu stellen. Zu beachten ist, darauf sei abschließend hingewiesen, dass Termini in Zeitzeugenberichten und teils auch in von Zeitzeugen verfassten historiographischen Schriften oftmals im zeitgenössischen Wortsinn verwendet werden, der von der aktuellen wissenschaftlichen Begriffsbildung abweichen kann. Dies gilt etwa für den Terminus »völkisch«, mit dem in solchen Texten oftmals nicht konkret auf die historische Bewegung und ihre ideologischen Formationen[23] verwiesen werden soll, sondern in der Ich-Erzählung der Zeitzeugen schlicht als Adjektiv zu »Volk« fungieren kann.[24]

Timo Hagen und Dirk Schuster

Erfahren Sie hier mehr über dieses Heft.

 

[1] Burkhard Olschowsky, Ingo Loose: Nationalsozialismus und Regionalbewusstsein im östlichen Europa, München 2016 (Regionen des östlichen Europas im 20. Jahrhundert, 3 / Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 59); sh. dazu die Buchbesprechung von Johann Nicolai in diesem Heft. Siehe außerdem den bereits einige Jahre zuvor erschienenen Sammelband: Marianna Hausleitner (Hg.): Der Einfluss von Faschismus und Nationalsozialismus auf Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa. München 2006 (Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas [IKGS] an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Wissenschaftliche Reihe, 107); außerdem setzen sich zahlreiche Nummern der seit 1989 von Johann Böhm herausgegebenen Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik schwerpunktmäßig mit dieser Thematik auseinander.

[2] Wolfgang Miege: Das Dritte Reich und die Deutsche Volksgruppe in Rumänien 1933–1938. Ein Beitrag zur nationalsozialistischen Volkstumspolitik. Bern, Frankfurt/M. 1972; Karl M. Reinerth, Fritz Cloos: Zur Geschichte der Deutschen in Rumänien 1935–1945. Beiträge und Berichte. Bad Tölz 1988; Johann Böhm: Die Deutschen in Rumänien und das Dritte Reich 1933–1940. Frankfurt/M. u. a. 1999; Vasile Ciobanu: Contribuţii la cunoaşterea istoriei saşilor transilvăneni 1918–1944 [Beiträge zum Wissen über die Geschichte der Siebenbürger Sachsen 1918–1944]. Sibiu 2001; Johann Böhm: Die Gleichschaltung der Deutschen Volksgruppe in Rumänien und das »Dritte Reich« 1941–1944. Frankfurt/M. u. a. 2003; Klaus Popa (Hg.): Die Rumäniendeutschen zwischen Demokratie und Diktatur. Der politische Nachlass von Hans Otto Roth 1919–1951. Frankfurt/M. u. a. 2003; ders. (Hg.): Akten um die deutsche Volksgruppe in Rumänien 1937–1945. Eine Auswahl. Frankfurt/M. u. a. 2005; Thomas Frühmesser: Hans Otto Roth. Biographie eines rumäniendeutschen Politikers (1890–1953). Köln, Weimar, Wien 2013 (Studia Transylvanica 43), S. 111–206.

[3] Johann Böhm: Das nationalsozialistische Deutschland und die Deutsche Volksgruppe in Rumänien 1936–1944. Das Verhältnis der Deutschen Volksgruppe zum Dritten Reich und zum rumänischen Staat sowie der interne Widerstreit zwischen den politischen Gruppen. Frankfurt/M. u. a. 1985 (Europäische Hochschulschriften, Reihe 3: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, 223).

[4] Hildrun Glass: Zerbrochene Nachbarschaft. Das deutsch-jüdische Verhältnis in Rumänien (1918–1938). München 1996 (Südosteuropäische Arbeiten 98); Dennis Deletant, Ottmar Traşcă (Hgg.): Al III-lea Reich şi Holocaustul din România 1940–1944. Documente din arhivele germane [Das Dritte Reich und der Holocaust in Rumänien 1940–1944. Dokumente aus deutschen Archiven]. Bucureşti 2007; Hildrun Glass: Deutschland und die Verfolgung der Juden im rumänischen Machtbereich 1940–1944. München 2014 (Südosteuropäische Arbeiten, 152).

[5] Johann Böhm, Dieter Braeg (Hgg.): D. Dr. Viktor Glondys. Bischof der Evangelischen Landeskirche A. B. in Rumänien. Tagebuch. Aufzeichnungen von 1933 bis 1949. Dinklage 1997; Ulrich A. Wien: Kirchenleitung über dem Abgrund. Bischof Friedrich Müller vor den Herausforderungen durch Minderheitenexistenz, Nationalsozialismus und Kommunismus. Köln, Weimar, Wien 1998 (Studia Transylvanica, 25); Cornelia Schlarb: Tradition im Wandel. Die evangelisch-lutherischen Gemeinden in Bessarabien 1814–1940. Köln, Weimar, Wien 2007 (Studia Transylvanica, 35), S. 215–241; Andreas Möckel: Umkämpfte Volkskirche. Leben und Wirken des evangelisch-sächsischen Pfarrers Konrad Möckel (1892–1965). Köln, Weimar, Wien 2011 (Studia Transylvanica, 42); Ulrich A. Wien: Resonanz und Widerspruch. Von der siebenbürgischen Diaspora-Volkskirche zur Diaspora in Rumänien. Erlangen 2014.

[6] Thomas Casagrande: Die volksdeutsche SS-Division »Prinz Eugen«. Die Banater Schwaben und die nationalsozialistischen Kriegsverbrechen. Frankfurt/M., New York 2003; Paul Milata: Zwischen Hitler, Stalin und Antonescu. Rumäniendeutsche in der Waffen-SS. Köln, Weimar, Wien ²2009 (Studia Transylvanica, 34).

[7] Stephan Olaf Schüller: Für Glaube, Führer, Volk, Vater- und Mutterland? Die Kämpfe um die deutsche Jugend im rumänischen Banat (1918–1944). Münster 2009.

[8] Schüller: Für Glaube; Mariana Hausleitner: Die Donauschwaben 1868–1948. Ihre Rolle im rumänischen und serbischen Banat. Stuttgart 2014 (Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, 18 / Quellen und Forschungen, 2), S. 92–291.

[9] Mariana Hausleitner: Die Rumänisierung der Bukowina. München 2001 (Südosteuropäische Arbeiten, 111), S. 219–426.

[10] Schlarb: Tradition im Wandel, S. 215–241.

[11] Johann Böhm: Einfluss des Nationalsozialismus auf die Presse der deutschen Volksgruppen in Rumänien, Ungarn und Jugoslawien. Zeitungsstrukturen und politische Schwerpunktsetzungen. Frankfurt/M. u. a. 2016.

[12] Michael Markel, Peter Motzan (Hgg.): Deutsche Literatur in Rumänien und das »Dritte Reich«. Vereinnahmung – Verstrickung – Ausgrenzung. München 2003.

[13] Manfred Wittstock: Bildende Künstler, Kunsthandwerker und Kunstgewerbler der Siebenbürger Sachsen in der Zwischenkriegszeit und ihre Beziehungen zum Nationalsozialismus. In: Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde 24 (2001) H. 2, S. 236–257; Gudrun-Liane Ittu: Artiști plastici germani din România între tradiție, modernitate și compromis ideologic. Anii 1930–1944 [Rumäniendeutsche Bildende Künstler zwischen Tradition, Moderne und ideologischen Zugeständnissen. Die Jahre 1930–1944]. București 2011; Timo Hagen: Der Deutsche Orden in der Bildenden Kunst Siebenbürgens 1900–1944. In: Konrad Gündisch (Hg.): Generalprobe Burzenland. Neue Forschungen zur Geschichte des Deutschen Ordens in Siebenbürgen und im Banat. Köln, Weimar, Wien 2013 (Siebenbürgisches Archiv 42), S. 210–259, hier: S. 233–253.

[14] Dirk Schuster: Eine unheilvolle Verbindung. Die Hermannstädter Außenstelle des »Institutes zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben«. In: Zugänge. Jahrbuch des Evangelischen Freundeskreises Siebenbürgen 2013, Bd. 41, S. 57–83.

[15] Vgl. Dionisie N. Arion: Kampf um die Macht in der Honterusgemeinde. Das Auftreten der Kronstädter sächsischen Nationalsozialisten bei den Stadtpfarr- und Presbyterialwahlen 1932/1933 im Spiegel der Korrespondenz Dr. Konrad Möckels. In: Bernhard Heigl, Thomas Şindilariu (Hgg.): Kronstadt und das Burzenland. Beiträge von Studium Transylvanicum zur Geschichte und Kultur Siebenbürgens. Heidelberg, Kronstadt 2011, S. 54–101, hier: S. 54.

[16] Vgl. Schüller: Für Glaube, S. 15f. – Hinzu kommt, dass einige dieser Werke auch hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Methodik Mängel aufweisen. So monierten Rezensenten an Arbeiten Johann Böhms wiederholt einen kritiklosen Quellenpositivismus und eine unzureichende Berücksichtigung des Forschungsstands; auch ein Plagiatsverdacht wurde geäußert (vgl. u. a. Franz Horváth: Die Rumäniendeutschen und der Nationalsozialismus. Rezension von Böhm: Die Gleichschaltung. In: HABSBURG Reviews 2004/11, 24.3.2004, <http://h-net.msu.edu/cgi-bin/logbrowse.pl?trx=vx&list=HABSBURG&month=0403&week=d&msg=BjNce715AdHba2Q8paHTdA&user=&pw=>, 1.3.2016; Wolfgang Kessler: Rezension zu: Carl Bethke: Deutsche und ungarische Minderheiten in Kroatien und der Vojvodina 1918-1941. Identitätsentwürfe und ethnopolitische Mobilisierung. Wiesbaden 2009; Johann Böhm: Die Deutsche Volksgruppe in Jugoslawien 1918-1941. Innen- und Außenpolitik als Symptome des Verhältnisses zwischen deutscher Minderheit und jugoslawischer Regierung. Frankfurt/M. 2009. In: H-Soz-Kult, 6.05.2010, <http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-14047>, 1.3.2016; Paul Milata: Anmerkungen zu einem Plagiatsverdacht. Zu Johann Böhms »Hitlers Vasallen der Deutschen Volksgruppe in Rumänien vor und nach 1945«. In: Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde 30 [2007], S. 163–167; ders.: Zwischen Hitler, S. 310; Schüller: Für Glaube, S. 16).

[17] Johann Böhm: Hitlers Vasallen der Deutschen Volksgruppe in Rumänien vor und nach 1945. Frankfurt/M. 2006; ders., Klaus Popa: Vom NS-Volkstum- zum Vertriebenenfunktionär. Die Gründungsmitglieder des Südostdeutschen Kulturwerks München und der Landsmannschaften der Deutschen aus Rumänien, Ungarn und Jugoslawien. Frankfurt/M. u. a. 2014.

[18] Zur defizitären Demokratie im politischen System Rumäniens und dessen Weg in den Autoritarismus s. Hans-Christian Maner: Parlamentarismus in Rumänien (1930–1940). Demokratie im autoritären Umfeld. München 1997 (Südosteuropäische Arbeiten, 101).

[19] Florian Kührer: »… doch hart im Raume stoßen sich die Sach(s)en«. Minderheit und Nationalstaat – Siebenbürgen und der Bukarester Zentralismus. 1918–1940. In: Spiegelungen. Zeitschrift für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas 7 (2012) H. 3, S. 265–272; Florian Kührer-Wielach: Siebenbürgische Parteipolitik nach dem Ersten Weltkrieg. Rumänen und Sachsen zwischen Regionalismus und nationaler Vereinheitlichung. In: Zugänge. Jahrbuch des Evangelischen Freundeskreises Siebenbürgen 2013, Bd. 41, S. 7–29, hier: S. 19–29; s. ferner: Florian Kührer-Wielach: Siebenbürgen ohne Siebenbürger? Zentralstaatliche Integration und politischer Regionalismus nach dem Ersten Weltkrieg. Berlin 2014 (Südosteuropäische Arbeiten, 153).

[20] Einige Hinweise gibt Günter Schödl: Lange Abschiede. Die Südostdeutschen und ihre Vaterländer 1918–1945. In: ders. (Hg.): Land an der Donau. Berlin 1995 (Deutsche Geschichte im Osten Europas 8), S. 455–649, hier: S. 555–600; zur Legionären Bewegung s. zuletzt: Armin Heinen, Oliver Jens Schmitt (Hgg.): Inszenierte Gegenmacht von rechts. Die »Legion Erzengel Michael« in Rumänien 1918–1938. München 2013 (Südosteuropäische Arbeiten, 150).

[21] Das Editionsprojekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

[22] Vgl. hierzu beispielhaft die auf das »Dritte Reich« bezogene Studie von Malte Thießen: Schöne Zeiten? Erinnerungen an die »Volksgemeinschaft« nach 1945. In: Frank Bajohr, Michael Wildt (Hgg.): Volksgemeinschaft. Neue Forschungen zur Gesellschaft des Nationalsozialismus. Frankfurt/M. 2009, S. 165–187.

[23] Vgl. u. a. Uwe Puschner, Walter Schmitz, Justus H. Ulbricht (Hgg.): Handbuch zur »völkischen Bewegung« 1871–1918. München u. a. 1996; Uwe Puschner: Die völkische Bewegung im wilhelminischen Kaiserreich: Sprache – Rasse – Religion. Darmstadt 2001; Stefanie v. Schnurbein, Justus H. Ulbricht (Hgg.): Völkische Religion und Krisen der Moderne. Entwürfe »arteigener« Glaubenssysteme seit der Jahrhundertwende. Würzburg 2001; Walter Schmitz (Hg.): Völkische Bewegung, konservative Revolution, Nationalsozialismus. Aspekte einer politisierten Kultur. Dresden 2005 (Kultur und antidemokratische Politik in Deutschland, 1 / Kulturstudien, 2); Stefan Breuer: Die Völkischen in Deutschland. Kaiserreich und Weimarer Republik. Darmstadt ²2010.

[24] Für eine alleinige Begriffsverwendung in Bezug auf die völkische Bewegung spricht sich Uwe Puschner aus. Vgl. Uwe Puschner: Plädoyer für einen ›engen‹ Begriff. In: Paul Ciupke u. a. (Hgg.): »Die Erziehung zum deutschen Menschen«. Völkische und nationalkonservative Erwachsenenbildung in der Weimarer Republik. Essen 2007, S. 53–66.

 

Erschienen in: Spiegelungen. Zeitschrift für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas, Heft 1 (2016), Jg. 11 (65), Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, S. 9–14.

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