Ein wissenschaftlicher Essay
Von Monica Tempian
Als der in Putilla (ukr. Putyłiw, rum. Putila), in den Waldkarpaten der Bukowina (ukr. Bukowyna, rum. Bucovina), geborene Lyriker Manfred Winkler am 12. Juli 2014 im Alter von zweiundneunzig Jahren in Tsur Hadassah bei Jerusalem starb, lagen acht Lyrikbände in deutscher Sprache vor (Tief pflügt das Leben, Bukarest 1956; Fritzchens Abenteuer, Bukarest 1958; Kunterbunte Verse Bukarest, 1958; Unruhe, München 1997; Im Schatten des Skorpions, Aachen 2006; Im Lichte der langen Nacht, Aachen 2008; War es unser Schatten, Aachen 2010; Wo das All beginnen soll, Berlin 2014), weitere vier in hebräischer Sprache und zwei Auswahlbände in englischer Übersetzung (If My Hands Were Mute. Selected Poems of Manfred Winkler. Translated by Mary Zilzer. Saint Louis/London 1979; Mirrored Darkness. Translated by Mary Zilzer. Saint Louis/London 1983) – das Werk eines sich über sieben Jahrzehnte erstreckenden Schriftstellerlebens, Ausdruck des dichterischen Credos, jeder echte Dichter werde, auch wenn er mit sich selber spricht, zum »geistig seelischen Sprachrohr« des Menschen und der Zeit.[1]
Manfred Winklers deutsch-jüdische Biographie war geprägt von Flucht, Vertreibung und Emigration, von unruhigem Suchen nach Geborgenheit, Nähe und Gemeinsamkeit und fortdauerndem Dichten. Sein umfangreiches und vielgestaltiges Werk spiegelt deutlich die Widersinnigkeiten einer (nicht nur für einen jüdischen Dichter) katastrophalen Zeit und – bedeutsam für die Thematik des vorliegenden Heftes – die Bruchlinien und Wenden beinahe des ganzen 20. Jahrhunderts. Dabei ist die kultur- und allgemeingeschichtliche Bedeutung seines literarischen Werkes nicht allein in der Zeitzeugenschaft zu den traumatischen Geschichtsereignissen der Shoah, ihren Begleiterscheinungen und mentalen Auswirkungen zu sehen, sondern gilt auch als Beleg der mitunter hohen Qualität deutschsprachiger Literatur aus mittelosteuropäischen und schließlich orientalischer Lebenswelten und Erfahrungsräume. Da Winkler der maßgebliche Übersetzer Paul Celans, den er auch persönlich gut kannte,[2] aber auch ukrainischer und rumänischer Autoren (z. B. Maria Banuș) ins Hebräische war – ebenso wie von Dichtern aus Palästina und Israel (z. B. Lea Goldberg) ins Deutsche –, ist sein Werk auch eine Fundgrube intertextueller Verweisungen. Die gesamteuropäische und internationale Dimension seines Schaffens spiegelt sich auch in seiner weltweiten Wirkung. Forschungen zahlreicher Wissenschaftler aus Israel, Deutschland und Rumänien, aus der Ukraine, der Schweiz und Italien, Südkorea sowie Neuseeland haben das facettenreiche Panorama der Gedankenwelt und Dichtung Manfred Winklers herausgearbeitet. Besondere Beachtung erfuhr dabei auch sein 2012 bei Frank & Timme in Berlin veröffentlichter Briefwechsel mit dem Schriftsteller-Freund, Romancier und Essayisten Hans Bergel.
Der in einer bürgerlichen, deutschsprachig-jüdischen Familie ohne Kenntnis der Bibelsprache aufgewachsene Autor hat seine Texte überwiegend auf Deutsch – in einer Zwischenphase nach der Emigration nach Erez Israel im Jahre 1959 auch auf Hebräisch – geschrieben. Welche Texte er in welcher Form und in welchem Kontext der Öffentlichkeit übergab, hat Manfred Winkler immer mit großer Sorgfalt selbst entschieden.[3] Publiziert wurden zu Lebzeiten an die siebenhundert Gedichte – viele unveröffentlichte Texte sind in seinem literarischen Nachlass zu finden, der im Archiv des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) München aufbewahrt wird. Bei der Aufarbeitung des Nachlasses, die die Autorin mit freundlicher Unterstützung des IKGS mit dem Ziel einer näheren Bestimmung der Chronologie und Kommentierung des Gesamtwerks in Zusammenarbeit mit Hans-Jürgen Schrader durchführt, ergaben sich interessante Einblicke in die poetische Werkstatt des Dichters wie auch in den von tiefgehenden Einschnitten und Wenden begleiteten Gestaltungsprozess der Texte. Der Blick in die erhaltenen Manuskripte und Typoskripte offenbart uns ein poetologisch reflektiertes Schreiben, das mit ästhetischer Sensibilität das poetische Handwerk verfeinert: Auf die erste, meistens in einem Zug entstandene Fassung eines Gedichts folgte das tage-, wochen-, ja sogar jahrelange Feilen an der Sprache, das wohl am treffendsten mit dem Gestalten eines Bildhauers zu vergleichen wäre.[4] Von manchen Gedichten sind uns somit zwei, von anderen bis zu acht Fassungen erhalten. Ebenso reflektiert das Verhältnis zwischen dem vom Dichter autorisierten Werk und dem unveröffentlicht gebliebenen Material den hohen Anspruch, den Winkler an seine Lyrikproduktion gestellt hat. Unpublizierte Gedichte, Skizzen und Fragmente sind aus allen Schaffensphasen erhalten. Während aber in die Bände der Jugend, von wenigen Ausnahmen abgesehen, jeweils alle Gedichte der Zeit, so scheint es, Aufnahme gefunden haben, gibt es in anderen Perioden zahlreiche unveröffentlichte Schriften. Hier ist vor allem an die Jahre 1959–1969 zu denken, die eine entscheidende Wende und Zäsur im Dasein des Dichters wie auch eine besonders produktive Phase in seinem künstlerischen Schaffen markieren. Die in diesem Heft publizierte Auswahl bislang unveröffentlichter Gedichte aus dieser Übergangszeit veranschaulicht das Zusammenspiel von poetischer, poetologischer und existenzieller Identitätsfindung im Vollzug des Schreibens und macht die vielfältigen Ausdrucksformen jenes ›Dazwischen‹ – zwischen den Zeiten, zwischen den Kulturen, zwischen den Sprachen – erfahrbar, das für Winklers Lyrik nach 1959 prägend wird. Einige Überlegungen zur zeit- und schicksalsbedingten Wende des Dichters und den exemplarischen Themen und Tendenzen seiner Dichtung sollen den hier erstmals gedruckten Gedichten mitgegeben werden.
Jeder Autor macht Entwicklungen und Wenden durch, seine Schreibweise ist Veränderungen unterworfen genauso wie seine Einsichten und Erfahrungen. Bei Manfred Winkler erfolgte der große Durchbruch in der Lyrik infolge seiner Übersiedlung von Rumänien nach Israel im Jahre 1959: Die biographische Wende, herbeigeführt durch den ›Aufstieg‹ in das Heilige Land in einer Zeit dramatischer politischer Spannung, bedeutete in seinem Fall ein entscheidendes Sich-Entfernen von der geistigen Sphäre der Jugend und ein näheres Eingehen auf die großen Themen der Zeit im Schatten der Shoah.
Die frühen, im Rumänien der Nachkriegsjahre verfassten Gedichte, zuallererst 1956, nach dem Tode Stalins, in dem Band Tief pflügt das Leben veröffentlicht, waren noch Reimverse in festen Metren, weitschweifend und beschreibend, durch eine romantische Welterfassung gekennzeichnet und oft von einem starken Pathos und Engagement getragen.
Wo ich Stellung zu gesellschaftlich-ideologischen Problemen nahm [so Manfred Winkler rückblickend], war es im Sinne des Kampfes gegen den Krieg, für den Frieden, gegen Unterdrückung. Was das letzte betraf, musste die Handlung in die Vergangenheit verlegt werden, da die damaligen Herrscher in diesem Punkt aus bekannten Gründen sehr empfindlich waren.[5]
Der literarischen Auseinandersetzung mit den auch in die eigene Familie eingreifenden traumatischen Erfahrungen der Shoah blieben die Gedichte der frühen Schaffensperiode fern. Ebenso war die Thematisierung der Identitätsverunsicherung, die der säkular erzogene jüdische Dichter durch die Konfrontation mit der sowjetischen, dann faschistischen deutsch-rumänischen Terrorherrschaft erfahren hatte, in der kommunistischen Diktatur kaum denkbar.
Erst in Israel, unter fremdem Himmel, sollte die poetische Begabung dieses Dichters, der »zweier Heimatländer Schmerz« auf den Schultern trug,[6] in ihrer ganzen Facettenreichhaltigkeit zur Entfaltung kommen. Die Ankunft im ›Land der Väter‹ im Alter von siebenunddreißig Jahren war für den Bukowiner Lyriker mit existentiellen Schwierigkeiten, wirtschaftlicher Bedrängnis und mannigfachen, durch das Zeitgeschehen und den Verlust der Sprach-Heimat bedingten, emotionalen Spannungen verbunden. Angesichts der jahrelang auch nach der Staatsgründung 1948 fortbestehenden, allerdings nachvollziehbaren Ablehnung der deutschen Sprache in Israel war das Schaffen deutschsprachiger Dichter im mitgebrachten muttersprachlichen Idiom »pure Liebesmüh’«, ein Festhalten am innigstem Besitz, das sie in eine Außenseitergruppe stellte, wie schon Margarita Pazi bemerkte.[7] Dass ein Autor wie Manfred Winkler seine Übersiedlung in die neue-uralte Heimat trotzdem oder gerade deshalb mit jener Exterritorialität assoziiert, die Erkenntnis und Schreiben erst ermöglicht, macht den innovativen Ansatz seines künstlerischen Schaffens sichtbar. Ausführlich berichtet der Dichter über diese Wendezeit in seinem Gespräch mit Stefan Sienerth:
[…] es war einerseits das große Erlebnis der Freiheit, andererseits das nie gekannte Gefühl, im eigenen Land zu sein, mit eigenem Boden unter den Füßen. Ein sehr intensiver und schöpferischer Zeitabschnitt von mehreren Jahren setzte ein, trotz der ungeheuren Schwierigkeiten, die mit der materiellen und gesellschaftlichen Eingliederung ins neue Leben verbunden waren. […] Es war eine Zeit ständiger Inspiration. […] Da ich nicht ein Mensch des Speicherns bin, blieb von dieser Fülle nur das Aufgeschriebene. Vieles nur fragmentarisch, Skizzen, die später nur teilweise aufgearbeitet wurden. Ich könnte diese Zeit mit einem Improvisieren in starken Akkorden auf einem Klavier vergleichen. Akkorde, die einmal verklungen, nicht mehr wiederkamen.[8]
Besonders im Inhalt, aber auch in Sprache und Form, klingt in der Dichtung der hebräischen Anfänge Manfred Winklers ein neuer Ton an. Ortswechsel, Selbstsuche, Bewältigung disparater Wirklichkeiten sowie die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Weltordnungen sind zentrale Themen dieser Dichtung der Übergangszeit.
Das wohlbekannte Durchtränkt-Sein des orientalischen Raumes mit vieldeutigen und verweiskräftigen Erscheinungen, die unausweichlich die Assoziation der Ursprünge bewirken, wie auch die im jüdischen Geistesleben so häufig begegnende Neigung des Sich-Versenkens in existentielle Gegebenheiten, die unvermeidlich dazu führt, in Welt der unmittelbaren Erscheinungen Tiefendimensionen hineinzulesen und ihr symbolische Bedeutung zuzuschreiben, haben zweifellos viel mit der in Israel verfassten Lyrik Manfred Winklers zu tun. Die biblische Stadt Jerusalem mit ihren Tempelruinen und mythischen Mauern, die spröden grau-gelb-braunen Landschaften der Wüste mit ihrer Monotonie der Unendlichkeit wie auch die Oasenparadiese am Toten Meer wirken befruchtend auf den frisch Eingewanderten,[9] genauso wie das Erlernen des Hebräischen, das der Dichter als »ein sprachlich-musikalisches Erlebnis von ganz besonderer Art und Intensität«[10] beschreibt. Da er mit seltener Gewandtheit die Rhythmen und Klänge mehrerer Sprachen handhabt und zugleich ein vom Sehen geprägter Mensch ist – wobei man hier vom Sehen als präziser Wahrnehmung sprechen könnte, die in Texten wie Weg nach Beer Schewa (o. D., wahrscheinlich 1962) eine beinahe fotografische Beschreibung einer mit Worten der Landessprache evozierten Landschaft ermöglicht, wie auch von einem ganz eigenen, inneren, sozusagen »visionären« Sehen –, ergänzen sich die Gedichte der hebräischen Anfänge Winklers zu einer einzigartig tönenden Symphonie von Bildern, in der sich Konkretes und Abstraktes, Individuelles und Allgemeines unlösbar verweben.[11] Zu erwägen sind hier Gedichte wie Es war der Mond (April 1961), Rot glüht der Rauch (September 1961) oder Weg nach Beer Schewa, in deren Chiffrierung und Polysemie sich die Entwicklung in Richtung der konzentrierten Dichtung der späteren Jahre abzeichnet.
Zudem ist dem künstlerischen Schaffensprozess im Zeichen der Übersiedlung nach Erez Israel eine das Vergangene wieder-holende, wiederaufholende Bewegung, ein Moment des Eingedenkens der Herkünfte eingeschrieben, sodass die lyrischen Produktionen dieser Jahre mit den Worten des Dichters als »Zeugen und Zeugnisse jener Zeit, die aus der Erinnerung und dem Leben nicht wegzudenken ist«[12], zu verstehen sind. Die Konfrontation mit den politischen und militärischen Spannungen im Nahen Osten, die 1959 zur Gründung der Fatah durch Jassir Arafat führen und 1967 im dritten israelisch-arabischen Krieg kulminieren, gibt den ausschlaggebenden Impuls zur Auseinandersetzung mit dem Grauen des Krieges und den unaussprechlich schrecklichen Ereignissen der Shoah. Unweigerlich knüpfen sich an das in der Gegenwart Erlebte assoziativ auftauchende Bilder aus der Vergangenheit an, und der Erinnerungsarbeit im poetischen Schöpfungsakt ist es gegeben, die Bruchstücke einer leidvollen, unbeständigen Existenz zusammenzuführen und das Gedenken an die Opfer der Vergangenheit wachzuhalten. Eindrucksvoll beschreibt Winkler den dichterischen Schaffensprozess im Zeichen der Erinnerung in seinem Gespräch mit Stefan Sienerth:
Bilder stiegen aus der Vergangenheit auf, Erlebnisse, Eindrücke, die ich schon vergessen geglaubt, kamen wieder, deren Ursprung nur mir bewußt war, und auch dies nicht immer. Diese Begegnung von Gegenwart und Vergangenheit erzeugte große Spannungen, die im Widerspruchsvollen und Überraschenden ihren Ausdruck fanden. […] Vergrabenes stieg auf und war da: die Majestät der Vergangenheit im Augenblick![13]
Die große Spannung, erzeugt durch die Spiele einer sprunghaften Phantasie im unruhigen Suchen nach Orientierung, prägt sowohl den Inhalt als auch die Form und Sprache der Gedichte der frühen Emigrationsphase. Aufgrund der traumatisch und paradox erfahrenen Wirklichkeitsprägungen findet Manfred Winkler in der Dichtung dieser intensiven Wendezeit zu einer Bildlichkeit, die eine dialektische, kontrapunktisch angelegte Sprachschöpfung bevorzugt. In kaleidoskopischen Gedichten mit kurzen, verschlüsselten Versen und oft auch harten Fügungen der Bilder und Wörter mischen sich Anklänge an Altvertrautes in die Atmosphäre des Nahen Ostens, heimatliche Töne unterbrechen die Einsamkeit zur nächtlichen Stunde und immer wieder erinnern Motive wie die Musik der Fiedler, der Singsang der ruthenisch-huzulischen Bergbauern, die Berg- und Tälerlandschaft in chagallschen Farben und das Märchen aus alten Zeiten an die heile Welt der Kindheit, die das brutale Verbrechen der Shoah ausgelöscht hat. Exemplarisch hierfür sind die Gedichte Ich habe fremd in der Nacht gewacht (o. D., wahrscheinlich um 1968) sowie Und die Fiedler fiedeln (o. D., wahrscheinlich um 1968) – es haftet ihnen das tastend unbestimmte Moment des Dazwischen, des Flüchtigen an, als hätte sich der Raum gerade neu konfiguriert im Übergang vom Wachen zum Träumen, vom Wissen um die Welt des Vorhandenen zum Wahrnehmen des Anderen, des Entzogenen, des Fremden.
Im Schreiben um zu erinnern, um zu bewältigen, um zu mahnen und nicht zuletzt um zu vermitteln, stellt sich Manfred Winkler ohne Illusionen den Katastrophen des 20. Jahrhunderts, gibt aber auch den Wunsch nie auf, einen Sinn in dieser Existenz zu finden – »Es ist das Licht / […], Das aller Dunkelheit / Von Grau bis Schwarz / Die Tiefe und / Den Schrei zur Freude gibt«, heißt es etwa in dem die vorliegende Auswahl abschließenden Gedicht Es war der Mond. So erfährt der Leser immer wieder das bei Grenzüberschreitungen entdeckte Bindende – jenes dynamische Moment, in dem sich Sachverhalte überlappen und durchdringen, in dem die Abgrenzung vom Anderen wie auch die Gegensätze von Tag und Nacht, Licht und Dunkel, Träumen und Wachen, Oben und Unten, Einst und Jetzt verschwinden. Besonders ergreifend ist dabei, wie in manchen Gedichten – u. a. Rot glüht der Rauch – die beiden Bereiche des Einst und Jetzt bis zum Nicht-Mehr-Erkennen ineinander verschmelzen, während in anderen – Mosque (September 1961), Ich habe fremd in der Nacht gewacht – die Erinnerungen an Erfahrungen und landschaftliche Eindrücke aus der einstigen Heimat (»Schuhe, alte, zerlumpte« oder »Ein Brunnen kam mir in den Sinn / eine Eberesche in einem großen Hof / und viele Pferde«) bloß in leisen Andeutungen, skizzenhaften Umrissen oder vereinzelten Fragmenten die Bilder der Neuheimat ergänzen.
Die Tendenz, aktuelle zeitpolitische und sozial bedingte Geschehnisse in besonders konzentrierten, reimfreien und interpunktionsarmen Gedichten zu evozieren, und der Verzicht auf jeden Versuch, in dichterischer Form aus dem Chaos der Zeit in ein ideales Nirgendwo zu flüchten, sind zweifellos markante Dominanten der ›Übergangs‹-Lyrik Manfred Winklers. Gleich Heine, Büchner, Brecht oder Celan schreibt auch Winkler in den Anfängen seiner hebräischen Zeit für den politisch emanzipierten, umfassend interessierten Leser, der bereit ist, sich mit der Zeitgeschichte sowie mit dem persönlichen Schicksal dessen, der sich in den Verszeilen äußert, auseinanderzusetzen. Durchgehend werden in seinen Gedichten die Landschaftsbilder aus der Naturwelt herausgerissen und in den Dienst der Zeitbeschreibung gestellt, wie das am Beispiel von Rot glüht der Rauch oder Es war der Mond leicht nachvollziehbar ist. Ebenso werden die biographischen Bezüge in den verdichteten Sprachbildern gebrochen, sodass die selbstbekennenden Markierungen der biographischen Sphäre in Gedichten wie Gib mir die Hand (o. D., wahrscheinlich 1966), Mosque oder Ich habe fremd in der Nacht gewacht zahlreiche Mit- und Nebenbedeutungen auf zeitgeschichtlicher Ebene aufrufen. Dass dies poetologischer Überzeugung entspringt, wird deutlich beim Lesen der feinsinnigen Reflexionen Manfred Winklers über Paul Celan, von denen viele auch auf ihn selbst bezogen werden können, etwa wenn er schreibt: »Er schöpft aus dem Erlebten, Erlittenen, aber auch nicht weniger aus dem literarischen Arsenal einiger Kulturen.«[14] Infolgedessen haftet der aus tiefster Anschauung und Empfindung andrängenden Lyrik Manfred Winklers auch nie ein Wirkungskalkül im Sinne einer engagierten Literatur an: »[E]her bildhaft«, notiert Hans-Jürgen Schrader, »im Ton der Trauer als aus appellativer Richterpose, sind die Anklänge an Politisches sowohl der Düsternisse von Krieg und Shoah als auch der jüdisch-arabischen Feindseligkeiten im eigenen Land instrumentiert […].«[15]
Es ist nur verständlich, dass die Handhabung der Sprache den Dichtungen der Übergangszeit Manfred Winklers einen besonderen Stempel aufdrückt. Wo ein Verharren in der ›Sprache der Täter‹ unwillkommen war und den Verlust des Publikums bewirkte, war das Nachsinnen über die Herkunftssprache und deren Bedeutung für Selbstfindung, Welterschließung und Kreativität besonders intensiv. Bis zur letzten Faser durchblutet sind Winklers Gedichte von der deutschen Muttersprache, von einem Heine’schen Verhältnis zu ihr, also unlösbar von den Wurzeln.[16]
Wie viel an lebenserhaltender Kraft in existentiellen Ausnahmesituationen und bei einschneidenden Wenden nicht nur aus der Sprache der ersten Sozialisation, sondern auch aus der damit assoziierten Kulturmitgift erstehen kann,[17] selbst wenn sie ihren öffentlichen Verkehrswert eingebüßt hat, klingt bei Winkler in Dichtungen mit chassidischer Prägung und deutlichen Celan-Bezügen an. Illustrativ steht dafür Und die Fiedler fiedeln – ein Antwortgedicht auf Celans Todesfuge (»er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in die Luft«[18]). Von ausschlaggebender Bedeutung für die sprachlichen wie formal-gehaltlichen Veränderungen der Lyrik Winklers in den 1960er-Jahren war nämlich auch die literarische Annäherung an Paul Celan und die eingehende übersetzerische Auseinandersetzung mit seinen Versen. Seine Faszination mit den Celan’schen Rhythmen, mit der Melodie seiner dunkel gefügten Wörter und deren Übersetzungsmöglichkeiten ins Neuhebräische beschreibt Winkler in einem Doppel-Brief an Hans-Jürgen Schrader vom 30. Januar/8. Februar 2009:
Zu diesem Thema möchte ich Dich aufmerksam machen auf einen bestimmten Aspekt. Celan hat natürlich sehr stark auf mich gewirkt. Ich habe diese Wirkung besonders stark bei der Übersetzungsarbeit gespürt – es war ein musikalisch-sprachlicher Einfluß, wie ich ihn selten erfahren habe. Da ich noch in den Anfängen meiner hebräischen Periode war [,] floß mir das Kompliziert-sprachliche seiner Dichtung aus der Feder. Ich war vollkommen benommen von diesem Erlebnis[,] als wären es meine Gedichte. Sprachliche Schwierigkeiten besonderer Art übersprang ich, und es waren natürlich nicht wenige, und löste sie später. Das bezieht sich auf die Übersetzung.[19]
Mit Nachdruck betont der Dichter und Übersetzer in einem weiteren, 1994 datierten Brief an seinen Freund Hans Bergel, die »Liebe zur deutschen Sprache und Literatur« habe unter seiner Annäherung an das Hebräische nicht gelitten, »ich glaube eher, daß beide Sprachgefühle bereichert wurden«.[20] Besonders in der dauernden Fluktuation zwischen Vergangenheit und Gegenwart – in Sprache, Bildlichkeit und evoziertem Zeitgeschehen – wird eine Annäherung an die hebräische Lyrik erkennbar, deren Sprachbildlichkeit, von biblischen Assoziationen durchwoben, mit größter Leichtigkeit denotative Genauigkeit in konnotative Dichte verwandelt. Treffend bemerkt Hans-Jürgen Schrader, das Leben und Dichten in zwei so unterschiedlichen Systemen wie dem Deutschen und dem Hebräischen habe bei Winkler eine differenzierte Denkweise wie auch sensible Reflexion auf Impuls, Aura und Material der poetischen Äußerung befördert.[21]
In den Sammelbänden der späteren Schaffensphase und der Altersjahre – Im Schatten des Skorpions, Im Lichte der langen Nacht, War es unser Schatten und Wo das All beginnen soll – führt der hier in seinen Ansätzen skizzierte Weg Manfred Winklers weiter zu einer gleichermaßen konzentrierten, wenn auch in Sprachmelodie, Klangfarbe und Rhythmus raffinierteren Dichtung, die sich der jüdischen Thematik im Sinne der biblischen Weltweisheit öffnet und in wachsendem Maße in Selbstbeobachtung und Introspektion mündet. Die Substanz der Lyrik Manfred Winklers bleibt allerdings über die Jahre hinweg unverändert, in den eigenen Worten des Dichters:
Das Paradox und der Glaube gehören zur Grundlage meines Dichtens und meines Lebens. […] Licht und Dunkel, Tag und Nacht, Zeit und Ewigkeit – das klingt mir wie Akkorde und Rhythmen, diese seltsam bildschaffenden Wortklänge. Manchmal ziehen sie mich in die Tiefe, ich kämpfe mich mithilfe meiner Verszeilen wieder nach oben, sogar himmelwärts – und falle ebenso oft wieder auf die Erde als unsere letzte Instanz, wie immer wir es drehen und wenden wollen. Die Paradoxa zeugen den Urimpuls des Lebens.[22]
Gerade daraus erwachsen die Eindrücklichkeit der poetischen Sprache Manfred Winklers und die beseelende Vermittlungskraft seines dichterischen Werkes, die Zeit seines Lebens Anerkennung auslösten und auch darüber hinaus einen tiefen Nachhall hinterlassen.
MONICA TEMPIAN, geboren 1972 in Neumarkt (rum. Târgu-Mureş, ung. Marosvásárhely), hat Germanistik und Anglistik an der Babeş-Bolyai-Universität Klausenburg (rum. Cluj, ung. Kolozsvár) studiert. 2002 promovierte sie als Germanistin unter der Betreuung von Professor Dr. Hans-Jürgen Schrader (Université de Genève) und Professor Dr. Bernhard Böschenstein (Université de Genève). Derzeit ist sie Lehrstuhlinhaberin für das Fach Germanistik an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Victoria University of Wellington in Neuseeland. Forschungsschwerpunkte: Exilforschung; deutsch-jüdische Literatur und Kultur; deutschsprachige Literatur des mittelosteuropäischen Raumes; europäische Literatur der Romantik, des Realismus, des Symbolismus, der Avantgarden; Traumliteratur. In diesen Bereichen veröffentlichte sie diverse Aufsätze, Sammelbände und Bücher.
Erschienen in: Spiegelungen. Zeitschrift für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas, Heft 2 (2015), Jg. 10 (64), Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, S. 97–105.
[1] Vgl. Manfred Winkler: Die dichterische Wandlung Paul Celans. In: Chaim Shoham, Bernd Witte (Hgg.): Datum und Zitat bei Paul Celan. Akten des Internationalen Paul-Celan-Colloquiums Haifa 1986; Bern 1987 (Jahrbuch für Internationale Germanistik, Reihe A: Kongressberichte, Bd. 21), S. 49–59. Abgedruckt auch in Manfred Winkler, Hans Bergel: Wir setzen das Gespräch fort … Briefwechsel eines Juden aus der Bukowina mit einem Deutschen aus Siebenbürgen. Berlin 2012, S. 61–70.
[2] In zahlreichen Dichterporträts, in Israel wie in Europa, wird Manfred Winkler aufgrund seiner literarischen und übersetzerischen Auseinandersetzung mit Paul Celans Werk sogar als »Nachfolger« Celans bezeichnet. Vgl. Marko Martin: Das Zweigesagte sage nicht. In Jerusalem: Zu Besuch bei Manfred Winkler. Porträt. In: Die Welt, 21.4.2007, »Die literarische Welt«.
[3] Zwischen 1958 und 1983 wurden beispielsweise allein Gedichte in hebräischer und englischer Sprache veröffentlicht. Auch in die späteren Sammelbände der Verlage Rimbaud bzw. ikgs haben nur verhältnismäßig wenige deutschsprachige Dichtungen der 1960er-, 1970er-Jahre Eingang gefunden. Hingegen zeigt ein Fassungsvergleich, dass viele der 1959–1961 entstandenen Gedichte in weiteren Schüben 1967–1968 neu bearbeitet wurden.
[4] Dass die bildkünstlerische Gestaltung ein elementarer Bestandteil von Winklers Schaffen ist, lässt sich auch daran erkennen, dass er zahlreiche plastische und graphische Arbeiten nicht nur als autonome Kunstwerke schuf, sondern in Form von Illustrationen unmittelbar in seine schriftstellerischen Arbeiten einbezog. Die Symbiose von Bild und Text macht nicht zuletzt auch die Einzigartigkeit vieler Manuskripte aus.
[5] Stefan Sienerth: »Daß ich in diesen Raum hineingeboren wurde …«. Gespräche mit deutschen Schriftstellern aus Südosteuropa. München 1997, S. 118. Wie kritisch Winkler in späteren Jahren seinem Frühwerk gegenüberstand, ist u. a. den Aussagen seines Aufsatzes »Die dichterische Wandlung Paul Celans« zu entnehmen, so etwa wenn es heißt: »Ein gewolltes – ich betone das Gewollte – aktives Hinwenden zum Du kann doch auch zur Unfreiheit des dichterischen Ichs führen, ein engagiertes Hinwenden zu den Problemen der Menschheit im Widerspruch zur eigenen Substanz stehen. Ich habe es an mir selber erfahren, als ich begeistert an das Heil der Menschheit glaubend engagierte Gedichte schreiben wollte. Das Resultat war kläglich, ich litt unter dieser Unfähigkeit zur poetischen Aussage. In der Dichtung gibt es kein Wollen, sondern nur ein Müssen.« Manfred Winkler: Die dichterische Wandlung Paul Celans; zitiert nach Winkler, Bergel: Wir setzen das Gespräch fort … S. 67f.
[6] So Manfred Winkler in seiner Übersetzung des Gedichts »Oren«/»Fichtenbaum« von Lea Goldberg, der aus dem bessarabischen Kowno eingewanderten Autorin. Deutlich greift der Übersetzter hier die selbstidentifikatorischen Zuschreibungen auf, die in der Thematisierung von Sprachverlust und Heimweherfahrung mitschwingen. Gedichtübersetzung abgedruckt bei Hans-Jürgen Schrader: Fichtenbaums Palmentraum. Ein Heine-Gedicht als Chiffre deutsch-jüdischer Identitätssuche. In: Hans-Jürgen Schrader, Elliott M. Simon, Charlotte Wardi (Hgg.): The Jewish Self-Portrait in European and American Literature. Tübingen 1996 (Conditia Judaica 15), S. 43f.
[7] Vgl. Margarita Pazi: Nachrichten aus Israel: Deutschsprachige Literatur in Israel. Hildesheim 1981, S. XI. Ausführlich und nuanciert diskutiert auch Anne Betten die Merkmale der sprachlichen Akkulturation deutschsprachiger Emigranten in Israel, vgl. Anne Betten: »Mit allem, was Hebräisch ist, sind wir an der Oberfläche geblieben«: Zur kulturellen Identität der letzten Generation deutsch-jüdischer Emigranten der 30er-Jahre in Israel. In: DIGmagazin Nr. 1/ März 1996, S. 6–10; dies.: Die Sprachinsel der Jekkes. In: Gisela Dachs (Hg.): Sprachen. Jüdischer Almanach des Leo Baeck Instituts. Frankfurt am Main 2007, S. 33–42.
[8]. Sienerth: »Daß ich …« S. 118f. Ähnliche Aussagen sind auch in einem Brief an den Freund Hans Bergel, datiert auf den 5. Mai 1994, zu finden. Vgl. Winkler, Bergel: Wir setzen das Gespräch fort …, S. 12.
[9] Ausführlich dazu Manfred Winkler, in: Sienerth: »Daß ich …«, S. 120f.
[10] Ebenda, S. 114.
[11] Bereits Hans-Jürgen Schrader machte darauf aufmerksam, wie interessant es wäre, sich diesen Gedichten von ihrer Bildhaftigkeit und ihrer Umwendung in Abstraktion her zu nähern. Vgl. Hans-Jürgen Schrader: »Gottes starres Lid« – Reflexionen geographischer und metaphysischer Grenzen in der Lyrik Manfred Winklers. In: Andrei Corbea-Hoişie, Ion Lihaciu und Alexander Rubel (Hgg.): Deutschsprachige Öffentlichkeit und Presse in Mittelost- und Südosteuropa (1848–1948). Konstanz 2008 ( Jassyer Beiträge zur Germanistik, Bd. 12), S. 100. Ähnlich bemerkt auch Hans Bergel mit Bezug auf die spätere Lyrik Winklers, sie lebe »aus der Spannung zwischen und der Synthese von Sinnenhaftigkeit und Abstraktion, aus poetischem Drang zum Visionären und zur eigenwilligen Reflexion.« Vgl. Hans Bergel: »Die Liebe zur deutschen Sprache …«. Der israelische Dichter Manfred Winkler. Nachwort zu: Im Schatten des Skorpions. Aachen 2006, S. 228.
[12] Sienerth: »Daß ich …«, S. 116.
[13] Ebenda, S. 117.
[14] Manfred Winkler: Paul Celan (1920–1970). Mohn und Gedächtnis. Einführung in Leben und Werk. Jerusalem 2002, S. 49. Ähnlich auch in: ders.: Die dichterische Wandlung Paul Celans, zitiert nach Winkler, Bergel: Wir setzen das Gespräch fort …, S. 61.
[15] Schrader: »Gottes starres Lid«, S. 100.
[16] Die Einzigartigkeit der Sprache Manfred Winklers wird von Hans-Jürgen Schrader in einem unübertrefflich einfühlsam skizzierten Porträt des Dichters hervorgehoben: »Bei Anlässen zur deutschsprachigen Dichtung in Jerusalem, bei Lesungen oder Vorträgen im Goethe-Institut oder an der Universität, auf dem Mount Skopus und am Givat Ram, ist mir seit meinem ersten Besuch 1988 der eindrucksvolle mittelgroße Mann mit der wuchtigen Stirn unter weiß-kräftiger Chevelure und mit ebensolchem Bart aufgefallen, mit seinem beobachtend-festen Blick aus den tiefliegenden, unbegrenzte Güte strahlenden Augen. In die landesüblich lautstarken und sich gern übersprudelnd echauffierenden Diskussionen mischt er sich selten, bedächtig und eigentümlich tagesenthoben, vom Theoriedisput weg führen seine Redebeiträge in die Anschauung und von da in Beobachtungen zur poetischen Form, ganz umstandlos gehen sie in Grundfragen der conditio humana über. Die volle, schon ein wenig altersrauhe Stimme spricht ein gewähltes und vollkommen nuancengesichertes Deutsch, so als lebte der Mann in beständig-germanophoner Umgebung. Die ganz leichte Färbung aber seiner Intonation und ein gemessen am heute im deutschsprachigen Mitteleuropa gesprochenen Deutsch leicht archaischer Zug von grammatischer Vollkommenheit und kostbar gehobener Lexik deuten doch auf ein Herkommen aus ferneren, ganz offenbar ehemals ›ost-kakanischen‹ Landstrichen.« Vgl. Schrader: »Gottes starres Lid«, S. 91.
[17] Dieser Aspekt wird von Hans-Jürgen Schrader mit Bezug auf das Werk Rose Ausländers ausführlich diskutiert. Vgl. Hans-Jürgen Schrader: »I live in my motherland word«: Language as Homeland, Poetic Impulse in German Language Jewish Poetry of the Emigration and Israel. In: Monica Tempian, Hal Levine (Hgg.): Exile – Identity – Language. Proceedings of the IV. Jewish Heritage and Culture Seminar. Wellington 2010, S. 10–37.
[18] Barbara Wiedemann (Hg.): Paul Celan. Die Gedichte. Kommentierte Gesamtausgabe. Frankfurt am Main 2003, S. 40.
[19] Manfred Winkler: Brief an Hans-Jürgen Schrader vom 30. Januar/8. Februar 2009. Zitiert nach Hans-Jürgen Schrader: Poetische Celan-Reminiszenzen und Erinnerungen an seinen Israel-Aufenthalt 1969 im Jerusalemer Lyris-Kreis, bei Ilana Shmueli und Manfred Winkler. In: Hans Otto Horch, Hanni Mittelmann, Karin Neuburger (Hgg.): Exilerfahrung und Konstruktion von Identität, 1933 bis 1945. Berlin 2013 (Conditio Judaica, 85), S. 65–98, hier: S. 89. Am 8. Oktober 1969, beim einzigen Besuch Celans in Israel, hatte Winkler Gelegenheit, als Übersetzer Celans ins Neuhebräische und Moderator seiner Lesung im Journalistenhaus (Beth Agron) in Jerusalem aufzutreten.
[20] Winkler, Bergel: Wir setzen das Gespräch fort …, S. 12.
[21] Vgl. Hans-Jürgen Schrader: »I live in my motherland word«, S. 33.
[22] Winkler, Bergel: Wir setzen das Gespräch fort …, S. 79.