Von Gustav Binder
Vom 10. bis 12. November 2019 fand in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen das 7. Mitteleuropäische Archivarstreffen aus Einrichtungen mit Quellenbeständen zur deutschen Geschichte im östlichen Europa statt. Veranstaltet wird diese Reihe im zweijährigen Turnus von der Akademie Mitteleuropa e. V. Neben Archivaren nahmen auch Historiker aus Deutschland, Ungarn, Tschechien und Rumänien an der zweitägigen Veranstaltung teil.
Es referierten Zdeněk Kravar (Landesarchiv Troppau/Opava) und Branislav Dorko (Kreisarchiv Jägerndorf/Krnov) über: Neue Forschungsmöglichkeiten des Digitalarchivs des Landesarchivs Opava. Neu digitalisierte Quellen: Volkszählungslisten; Dr. Jiří Neminář (Museum Hultschin/Hlučín): Der Anschluss des Hultschiner Ländchens an die Tschechoslowakei und Hultschiner Widerstand während des Zweiten Weltkrieges; Jörg Schlösser (Stiftung FVV, Berlin): Der Aufbau des Dokumentationszentrums der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung. Ein Werkstattbericht; Beáta Márkus (Fünfkirchen/Pécs): „Sie waren nie in ihrem Leben Deutsche“. Archivrecherchen in Ungarn zum Thema Deportation der Ungarndeutschen in die Sowjetunion 1944/1945; Ákos Kárbin (Ungarisches Nationalarchiv Budapest): Tätigkeiten deutscher Diplomaten im Zeitalter der Donaumonarchie (1889–1893); Anna Hahn und Alexander Weidle (Bukowina-Institut Augsburg): „Erinnerung und materielle Kultur“. Archivaufbau des Bukowina-Instituts. Vorstellung zweier Projekte: Zeitzeugenbefragung und Die Zeitungssammlung als Quelle für studentische Qualifikationsarbeiten; Thomas Șindilariu (Archiv der Honterus-Gemeinde Kronstadt/Brașov): Tages- und Wochenzeitungen der Deutschen in Rumänien währen der kommunistischen Herrschaft und der Wendezeit (1949–1992) – ein Überblick zu den Archivbeständen der Redaktionen und herausgebenden Gremien; Emese Veres (Budapest): Fronttagebücher von August von Spiess; Ingrid Sauer (Sudetendeutsches Archiv München): Sudetendeutsche Nachlässe im Bayerischen Hauptstaatsarchiv; Andreas Wehrmeyer (Sudetendeutsches Musikinstitut Regensburg): Das Musikarchiv der Künstlergilde.
Die Veranstaltung wurde vom Studienleiter der Akademie Mitteleuropa, Gustav Binder, vorbereitet und vom Vorsitzenden Raimund Paleczek, der zugleich Vorsitzender des Sudetendeutschen Instituts ist, geleitet. Die Tagung wurde gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).