Heft 2/2019, Jg. 14 (68), Verlag Friedrich Pustet, Regensburg
Obwohl das Schreiben in mehreren Sprachen auf eine längere Tradition zurückblickt, rückt die Erforschung literarischer Mehrsprachigkeit erst seit der Jahrtausendwende verstärkt in den Mittelpunkt literaturwissenschaftlicher Untersuchungen. Besonderes Interesse kam in dieser Hinsicht den Werken Herta Müllers oder Oskar Pastiors zu. Heft 2.19 der Spiegelungen widmet sich der ästhetischen Inszenierung von Mehrsprachigkeit und Sprachmischung in literarischen Texten, um der Frage nachzugehen, wie die mitschreibenden südosteuropäischen Sprachen und ästhetischen Traditionen die Sinnpotenziale der Werke gestalten.
Inhaltsverzeichnis (PDF)
WISSENSCHAFT
Ästhetik der Mehrsprachigkeit. Südosteuropäisch-deutsche Sprachkunst
Enikő Dácz, Gesine Lenore Schiewer: Einleitung
Natalia Blum-Barth: Literarische Mehrsprachigkeit. Versuch einer Typologie
Laura Cheie: Inszenierte Mehrsprachigkeit. Sprache zwischen Dialog und Maske in der Lyrik Paul Celans
Erika Hammer: Grenzgänger der Sprachordnung. Mehrsprachigkeit und sprachliche Monstrosität in den Kopp-Romanen von Terézia Mora
Roman Mikuláš: Zum konstruktiven Charakter von Interkulturalität bei Irena Brežná. Ein systemischer Annäherungsversuch
Ferenc Vincze: Der Blick des Fremden. Transnationale Inszenierungen des Raumes und der Mehrsprachigkeit in Osteuropa
Archive
Natalia Masijan: Das Staatsarchiv des Czernowitzer Gebiets in der Ukraine
Projektwerkstatt
Christina Rossi: „Woher sollte ich die neuen Wörter nehmen?“ Herta Müllers frühe Lyrik (1970–1976)
Quellen
Claus Stephani: „Jedem Wort auch Flügel geben“. Marginalien für einen Werkstattbericht (II)
Rezensionen
András F. Balogh: Német-magyar kulturális szótár. Szász, sváb, landler, cipszer és bukovinai német nyelvű kultúra a történelemben és mindennapokban [Deutsch-ungarisches kulturelles Wörterbuch. Geschichte und Alltag der Sachsen, Schwaben, Landler, Zipser und der deutschsprachigen Kultur der Bukowina] (Angéla Deák) / Laura Cheie, Eleonora Ringler-Pascu, Christiane Wittmer (Hgg.): Österreichische Literatur. Traditionsbezüge und Prozesse der Moderne vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart (Beate Petra Kory) / George Guțu (Hg.): Horizonte. Über Hans Bergels literarisches Werk (Wolfgang Schlott) / Gábor Kerekes (Hg.): Winterlamm. Studien zu Márton Kalász̕ Roman (Márta Juhász) / Mariana-Virginia Lăzărescu, Delia Cotârlea (Hgg.): „Das rechte Gespräch: keine(r) ringt nach Geltung, aber jede(r) kommt zur Geltung!“ Beiträge zur deutschen und österreichischen Literatur der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert (Maria Irod) / Albrecht Plewnia, Claudia Maria Riehl (Hgg.): Handbuch der deutschen Sprachminderheiten in Übersee (Elisabeth Knipf-Komlósi) / Tibor Várady: Weltgeschichte und Alltag im Banat. Fälle aus einem Anwaltsarchiv von der Monarchie bis zum Kommunismus (Loránd Mádly)
Berichte
Netzwerktreffen Mehrsprachigkeit (Márta Müller) / Internationale Konferenz in Graz: „Das 18. Jahrhundert als Periode der Innovation“ (Sabine Jesner)
LITERATUR
Maja Haderlap: Umwege, Dopplungen
Barbi Marković: Mühsam, aber möglich und auch schön. Über die Textarbeit in mehreren Sprachen
Thomas Perle: marmaroschműnderi
Dimitré Dinev: Wasser
Robert Balogh: Dömöschke und Tzitzwarek. Aus dem Ungarischen von Julia Schiff
Ilse Hehn: AUS DER VERTÄUUNG. Palimpsest II
Ilma Rakusa: Topographien, vertont
Robert Gabriel Elekes: Gedichte
Kristiane Kondrat: Gedichte
Carmen Elisabeth Puchianu: Drei Gedichte für Horst Samson zum 65.
Hellmut Seiler: Gedichte
Alexandru Bulucz: Eine Notiz zum Abschied vom Lyriker und Freund Werner Söllner
Illustrationen von Gerhild Wächter
FEUILLETON
Aspekte
Mira Miladinović Zalaznik: Barone von Maasburg in Slowenien
Klaus Hübner: Hans-Joachim Lanksch (1943–2019)
Réka Jakabházi: Landkarte eines weisen Vaganten. Hommage auf Franz Hodjak zu seinem 75. Geburtstag
Gábor Kerekes: Leise, mit fester Stimme. Márton Kalász wird 85
Besprechungen
George Achim: Sita de ceară. Istorii din istoria unui ținut transilvan [Das Wachssieb. Erzählungen aus der Geschichte eines siebenbürgischen Gebietes] (Hans Dama) / Markus Bauer (Hg.): Europa erlesen – Moldau/Moldova (Anke Pfeifer) / Markus Bauer (Hg.): Europa erlesen – Iași (Anke Pfeifer) / Ilinca Florian: Als wir das Lügen lernten (Lisa Regenold) / Panait Istrati: Nerrantsoula (Renate Windisch-Middendorf) / Orsolya Kalász, Peter Holland (Hgg.): Dies wird die Hypnose des Jahrhunderts. Ungarische Lyrik der Gegenwart (Wilhelm Droste) / Kapka Kassabova: Die letzte Grenze. Am Rand Europas, in der Mitte der Welt (Klaus Hübner) / Hartmut Koschyk: Heimat – Identität – Glaube. Vertriebene – Aussiedler – Minderheiten im Spannungsfeld von Zeitgeschichte und Politik (Ferdinand Klein)
FORUM
Rundschau
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